Auf den Seiten des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache (http://www.dwds.de) kann man sich Wortverlaufskurven (https://www.dwds.de/r/plot) auf Grundlage der DWDS-Referenzkorpora (https://www.dwds.de/d/k-referenz) ausgeben lassen. Die Referenzkorpora sind repräsentativer als die Google Books, da sie auch Zeitungen und Zeitschriften umfassen.
Die Suchanfrage für Politik lautet in DWDS-Syntax:
{politischen,Regierung,Staaten,Politik,Staat}
Das Ergebnis entspricht in Etwa dem aus der Google Books-Suche, weist aber keinen Einbruch um 1945 auf, sondern einen kontinuierlichen Anstieg von 1900 bis 1960; ab 1970 fällt es wieder ab.
https://www.dwds.de/r/plot?view=1&corpus=dta%2Bdwds&norm=date%2Bclass&smooth=spline&genres=0&grand=1&slice=10&prune=0&window=3&wbase=0&logavg=0&logscale=0&xrange=1800%3A2000&q1=%7Bpolitischen%2CRegierung%2CStaaten%2CPolitik%2CStaat%7D
Die DWDS-Kurve für Wirtschaft steigt von 1850 bis 1970 kontinuierlich an und fällt dann ab. Von einer "Beflügelung durch die Kriege" ist jedenfalls nicht viel zu sehen.
https://www.dwds.de/r/plot?view=1&corpus=dta%2Bdwds&norm=date%2Bclass&smooth=spline&genres=0&grand=1&slice=10&prune=0&window=3&wbase=0&logavg=0&logscale=0&xrange=1800%3A2000&q1=%7BWirtschaft%2CKosten%2Cwirtschaftlichen%2CUnternehmen%2CGeld%7D%20
Während sich Wirtschaft in einem Bereich von 300-600 Treffern pro Million Token bewegt, hat Politik 700-1800 Treffer pro Million Token, ist also zwei- bis dreimal so häufig. Das entspricht den Werten aus Google Books.
Allgemein halte ich die Auswahl der Suchwörter für relativ willkürlich. Zumindest sollte es eine stichprobenartige Überprüfung geben, in wievielen Fällen die Treffer tatsächlich etwas mit den erhofften Themen zu tun haben. Das ist aber mit Google Books ngrams nicht möglich. Im DWDS wäre es zwar möglich, aber sehr aufwändig.
Ohne Fehlerbalken täuschen die Kurven eine Präzision vor, die sie nicht haben.