JammernHilftNichts schrieb am 06.05.2020 19:48:
>Umso schlimmer, wenn Du alt genug bist, um es besser zu wissen, aber so tust, als >wäre EDV für die "Kleinen" ohne DOS&Windows nicht möglich gewesen.
Ist sie auch nicht gewesen.
Wer waren denn die "Kleinen" in Deiner Zeit, DEC?
Die "Kleinen" waren die Firma von nebenan. Ich glaube nicht, dass DEC sich EDV bei anderen beschaffen musste. Wir reden hier ja von EDV für die Kleinen, nicht EDV von den Kleinen.
Ich darf mal kurz daran erinnern, dass die ersten IBM PCs mit Festplatte so um die DM 10000 kosteten. Da hast du mal drei gekauft und warst 30 - 40000 DM los, so wie heute wohl um die 100000.-€
Ja, teurer Spass, so ein Rechner mit Microsoft-Betriebssystem. Und vermutlich erinnerst Du Dich nicht mehr, aber der IBM PC wurde als Antwort auf den Apple II lanciert. Das war in dem Moment die grösste Konkurrenz (abgesehen von CP/M, das vor allem auch dank WordStar punktete). Nennenswert im professionellen Bereich verbreiteten sich neben den Apples am ehesten TRS- und Commodore-PET-Systeme.
Amiga, Atari & Co konntest für den Profigebrauch (Büro) nicht brauchen, da keine Serveranbindung (Midi, Grafik und Sonderfälle mal aussen vor).
Na ja, um brauchbare Netzwerkanbindung zu kriegen musste man schon etwas mehr ausgeben, denn ...
Was hätte ich gerne den Atari ST in Verbindung mit Novell verkauft......
... Netware gab es ja erst ab 1983 und da war es eigentlich im Wesentlichen noch unbrauchbar.
Entweder du warst bei Mother Blue & Co (Siemens, DEC, NCR usw.)
Natürlich, das waren die Platzhirsche im teureren Segment.
oder du warst in der Nische der Hobbycomputer.
In den Laboren gabs vor allem Apple, TRS und Commodores, im Büro meistens "intelligentere" Schreibmaschinen bis Apple und CP/M-Rechner (ja, richtig, Wordstar).
Geschäftlich hat das erst mit DOS und Novell Fahrt aufgenommen.
Nicht zu vergessen die ersten Apple MacIntoshs. Dann kamen aus dem teureren Segment plötzlich die Unixen herunter-rightsized und hatten kein Bastelnetzwerk à la Novell, sondern richtige Netzwerkunterstützung an Bord. Man hat damals die Rechner eher noch nach Anwendungszweck ausgesucht: Mit einem PC ohne "richtige" Netzanbindung war man vorerst z.B. in Lehre, Forschung und Technik und angehängten Bereichen wie z.B. Bibliotheken noch völlig aufgeschmissen. Die typische Büroumgebung hat hingegen vor allem eine intelligente Schreibmaschine benötigt, idealerweise mit zentraler Ablage. Dafür waren DOS-Rechner dann ab der Portierung von Wordstar und Novell als zwar arg beschränkter, aber billiger Fileserver-Architektur optimal.
Tja, und dann hat irgendwann der DOS- und Windows-PC durchgestartet und war plötzlich überall. Apple und Unixoide haben sich immer auf die eine oder andere Weise gehalten, wurden aber marginalisiert.
Natürlich, ich bin ungenau, unterschlage vieles, habe einen anderen Background und deshalb eine andere Sicht ...