schlagschrauber schrieb am 11.07.2016 00:18:
Im Amazonasbecken bewegt man sich besser mit dem Boot.
Und an Land ist da alles meist ziemlich schlammig. Da sacken dir die Räder in den Schlamm.
Selbst wenn beräderte Wagen für den Ferntransport in ganz Südamerika ungeeignet gewesen wären und selbst wenn die Einwanderer keine geeigneten Zugtiere aus Europa mitgebracht hätten, könnten Handkarren den Transport schwerer Gegenstände auf kurze Entfernungen, etwa lediglich innerhalb von Siedlungen, enorm erleichtern. Auch wenn aufgrund der geographischen Verhältnisse kein Druck das Rad zu erfinden, bestand, hätte ich von europäischen Einwanderern erwartet, dass sie das Wissen um beräderte Karren in Amerika weiter nutzen.
Von europäischen Einwanderern, die vorher an den Küsten gelebt haben, würde ich auch nicht erwarten, dass sie in die Anden ziehen. Schon gar nicht von den kriegerischen Kelten. Von denen würde ich eher erwarten, dass sie sich in der Gegend um Uruguay angesiedelt hätten.
Es mag durchaus sein, dass Kelten, Phönizier und andere Völker bereits während der Antike per Schiff zufällig nach Amerika und wieder zurück gekommen sind, ähnlich wie die Wikinger im Mittelalter. Aber eine geplante Auswanderung, womöglich um den Römern zu entkommen, wie der Artikel sie andeutet, sollte deutlich sichtbarere Spuren und Kulturbrüche hinterlassen haben.