Systemverwalter schrieb am 15.11.2024 11:23:
...Und unnützes aktives Heizen von Fluren, WCs, Bädern und Küchen möglichst minimieren...
Gerade wenig geheizte Räume, seien es Schlafzimmer, Gästezimmer sollten möglichst luftdicht zu beheizten Räumen abgeschottet werden.
Wird gern gemacht: kaltes Schlafzimmer > Tür zum Wohnzimmer aufmachen um etwas Wärme reinzubringen > Ergebnis: Schimmel!
Warum? Physik gilt überall, wenn wie in der Natur warme Luft aufsteigt, dabei abkühlt wird die Luftfeuchtigkeit zu Wolke und Regen.
Waagerecht gilt das auch: Warme (relativ trockene) Luft kommt ins kalte Zimmer, kühlt ab und kann die Feuchtigkeit nicht halten, beschlägt an den kältesten Wänden/Fenstern.
Die Wasseraufnahmefähigkeit der Luft ist temperaturabhängig, bei 20° passen maximal ~20 g Wasser in einen m³ Luft, bei 0° nur ~5 g. Bei angenommener 50% relativer Luftfeuchte bei 20° sind das absolut 10g Wasser/m³ - wenn man die nun abkühlt auf 0° müssen 5g Wasser irgendwo bleiben! Die befeuchten die kalten Oberflächen, ziehen ins kalte Mauerwerk, etc.. und machen den perfekten Schimmelnährboden.
Fazit: Luftverbund zwischen warmen und kalten Räumen unbedingt vermeiden, durch gezieltes Stoßlüften die Luft trocken halten (auch wenn das winters unangenehm ist). Das Wetter spielt nur eine untergeordnete Rolle, Temperaturdifferenz zählt: Wenns draußen 0°-Niesel-Piesel ist, wird diese nasskalte Luft beim Erwärmen nach dem Lüften Wüstencharakter haben, nimmt Feuchtigkeit auf und beim nächsten Lüften wirds Wasser raustransportiert.
Ganz grobe Faustformel: bis 0° sollten normale Isolierglasfenster trocken bleiben, darunter darf schon mal der Rand beschlagen. Wer es schlimmer hat sollte an seinem Lüftungsverhalten arbeiten...
Soviel dazu.
Rainer