Man *muss* sogar in jedem Artikel Fundamentalkritik üben. Steter Tropfen höhlt den Stein, genau so funktioniert die pro-kapitalistische pro-imperialistische Propaganda der (durch Chomskys 5 Filter [Buch: Manufacturing Consent] auf Linie gehaltenen) "Qualitätsmedien", und genau so müssen wir dagegen halten.
Wichtig wäre indes, dass wir zu einer konstruktiven Fundamentalkritik übergehen, also stets auch sagen, was wir stattdessen wollen und in einen gesellschaftlichen Diskurs eintreten. Die USA sind uns da um Jahre voraus, dortige Marxisten klingen längst meist längst nicht mehr wie irgendwelche ML-Sekten, sondern der Diskurs hat normale Leute und einen sichtbaren Teil der Arbeiterklasse erfasst.
Interessanterweise verharren viele der gängigen Forderungen noch im sozialdemokratischen Spektrum. Die Analyse jedoch ist marxistisch geprägt und es gibt eine große Offenheit für Argumente, die darüber hinaus gehen. Vor allem Richard Wolffs Vision eines Genossenschaftskapitalismus wird viel diskutiert, ist aber auch ein großer door opener für Diskurse, die auch Geld und den Staat infrage stellen (auch wenn Wolff selbst das nur andeutet; er versucht eben, die Leute dort abzuholen, wo sie sind).