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103 Beiträge seit 19.03.2004

Quelle

Hallo Sebastian Lisken!

Im März 2000 nahm die neuseeländische Polizei bei einer Fahndung nach
einer "Menschenschmuggelbande" in Auckland zwanzig Afghanen fest, die
einen Anschlag gegen den Lucas Heigths-Forschungsreaktor während der
Olympischen Spiele im australischen Sydney vorbereiteten.

Die damaligen Ereignisse sind im Internet wiederholt dokumentiert,
obwohl kaum Details bekannt wurden. Siehe dazu z. B. den Artikel von
Christan Hacker vom Umweltinsitut in München: www.frm2.de/terror.htm

Von Seiten der australischen Regierung gibt es dazu keine offizielle
Bestätigung. Der damaligen Sicherheitschef der Spiele, Neil Fergus,
wollte im Mai 2003 lediglich eingestehen, dass Al Qaida - ganz
allgemein - als Hauptbedrohung der Spiele eingeschätzt wurde. Siehe:
www.smh.com.au/articles/2003/05/30/1054177711279.html

Im Jahr 2004 wurde erneut ein Anschlag gegen Lucas Heights
vorbereitet: Am 9. Oktober 2004 nahm die austr. Polizei in Sydney den
französischen Staatsbürger Willie Brigitte fest. Er war Mitglied von
pakistanischen Gruppierung Lashkar e Toiba (LET), die dem Al
Qaida-Netzwerk zugerechnet wird. Er hatte vergeblich versucht, ein
Terrorkommando aufzubauen. Bei ihm wurden u.a. Pläne des Lucas
Heights-Reaktors gefunden. Siehe:
www.rantburg.com/poparticle.php?D=2004-10-17&ID=46233&HC=1

Anfang November 2005 wurden im austr. Melbourne erneut 18 Personen
festgenommen,  gegem 6 wurde Haftbefehl erlassen. Sie hatten sich
wiederholt in der Nähe des Reaktors rumgetrieben, indem sie
Fahrradtouren und Jagdausflüge vortäuschten. Bei ihnen wurde eine
Anleitung zur Herstellung von TATP-Sprengstoff und 30 Flaschen
Wasserstoffsuperoxid sichergestellt. Wie die Polizei bei ihren
Untersuchungen vor Ort feststellte, war das Vorhängeschloß eines
Tores der Umzäunung des Reaktors aufgebrochen.

Ich habe diesen letzten Vorfall als Quellenverweis ausgesucht, um
damit zu zeigen, daß die Bedrohung des Lucas Heights-Reaktors keine
alte Geschichte ist, sondern immer noch eine reale Gefahr darstellt.

Bisher ist zwar nichts passiert, aber dieser Reaktorkomplex ist für
seine laxe Sicherheit bekannt: Am 17. Dezember 2001 drangen 30
Atomkraftgegner auf das Gelände des Nuklearkomplexes vor und konnten
am Akw Transparente aufhängen: "Nuclear Never Save! - Greepeace".

Gruss
Gerhard Piper
BITS
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