MB22 schrieb am 28.12.2024 16:02:
Für mich war 2022 das Entscheidungsjahr für die Ukraine und zwar konkret der September.
Ab diesem Zeitpunkt änderte sich die Natur des Konfliktes: weg von "ich schicke mal Panzer vor deine Hauptstadt und zeige dir wie stark ich bin" sowie "meine Freunde haben versprochen mich so stark zu machen dass ich dich alleine rauswerfen kann" hin zu einem beiderseitigen "jetzt meinen wir es richtig ernst". Denn im September hat Russland eine erste große Mobilmachung beschlossen und damit signalisiert, dass es sich nicht einfach vom Pokertisch wegbluffen lassen will.
Du vergißt natürlich zu erwähnen, daß der russischen Mobilmachung die Offensive der Ukrainer Anfang September vorausging, die die Russen achtkantig aus Kharkiv rausgeschmissen hat. Rußland der größte Waffenlieferant der Ukraine, russische Söldner in gestohlenen Zivilklamotten bei der Flucht auf gestohlenen Fahrrädern, "Russen ziehen sich siegreich zurück, Ukrainer rennen ihnen in Panik hinterher" - alles schon vergessen und verdrängt? Gar nicht zu reden von der Massenflucht des zivilisierten Teils der jüngeren russischen Generationen, die darauf folgte, den massenhaften Bränden von Musterungsstellen usw.
Da aber gleichzeitig der Westen stets klargestellt hat, dass er nicht mit eigenen Truppen intervenieren wird, ist der Ausgang nur noch eine Frage der Zeit. Ob schnell mit horrenden Verlusten oder langsam mit moderaten Verlusten - all das ist nur noch in der Hand desjenigen mit der Eskalationsdominanz.
Die Realität: Langsam wie eine Schnecke, mit kaum zu fassenden Verlusten auf der russischen Seite.
Und das ist zweifellos Russland - wie man aktuell an den Frontverläufen im Donbass und Kursk ablesen kann. Daran kann keine Waffenlieferung mehr etwas ändern denn was viel dringender fehlt ist militärisches Fachpersonal. Noch werden Kriege nicht nur alleine durch Drohnen gewonnen ...
Egal wie oft ihr das hier herunterbetet, das macht eure feuchten Träume nicht zu Fakten. Rußland kann seine aktuelle "Strategie" nicht mehr lange durchhalten. Der Bürgermeister von Moskau, Sobyanin, hat zB vor ein paar Tagen "600.000" verwundete Russensöldner bestätigt. Damit liegen die ukrainischen Angaben, egal wie absurd hoch sie klingen, wieder im Bereich des Möglichen: letzter Stand 786.000 Tote und Verwundete, 1.730 allein in den letzten 24 Stunden. Das kann für die Russen nur schiefgehen. Putin versucht offensichtlich auf die einzige Weise, die er kennt, vor Trumps Amtsantritt Fakten zu schaffen: mit brutalster Gewalt und ohne jede Rücksicht auf Mensch und Material. Sehen wir mal, was zuerst am Ende ist, die militärischen Ressourcen, die russische Wirtschaft oder die Langmut der russischen Bevölkerung.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.12.2024 10:25).