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  • Demophob

mehr als 1000 Beiträge seit 11.01.2000

Die gesellschaftliche Akzeptanz für Alkohol ist immer noch zu hoch!

Da existieren immer noch viel zu viele klischeebehaftete Assoziationen wie:

– man ist nur ein guter Gastgeber, wenn man seinen Gästen einen "edlen Tropfen" serviert;

– man gilt als Genussmensch, wenn man zum Beispiel jeden Abend mit seiner Frau "gepflegt" ein "Gläschen" (wobei es oft eben nicht bei einem Glas bleibt) Wein trinkt;

– zu einer ausgelassenen Feier/Party gehört Saufen unbedingt mit dazu;

– man kann sich nur von einem harten Arbeitstag entspannen, wenn man sein "verdientes Feierabendbierchen" zischt;

etc. pp.

Dabei ist Einiges davon schon sehr bedenklich bzw. als Vorstufe des Alkoholismus anzusehen, weil vieles davon schon Gewohnheitstrinken ist und Letzteres die mildeste Form von Alkoholismus darstellt. Das ist zumindest ein sehr schmaler Grat zwischen Gewohnheitstrinken und Suchtverhalten – und da die meisten Menschen ihre Grenzen NICHT kennen (auch wenn sie das Gegenteil beteuern) bzw. ihren Konsum nicht im Griff haben (genauso wie 99,9% aller Raucher ihren Zigarettenkonsum nicht im Griff haben), sind viele schon latente Alkoholiker!

Ob jetzt ein Alkoholverbot sein muss oder nicht, ist eine andere Frage; Tatsache ist aber, dass Alkohol meist in der Gruppe konsumiert wird (was in Corona-Zeiten gegen das Gebot zur Vermeidung von Menschenansammlungen verstößt) und Alkohol eine enthemmende Wirkung besitzt (was Menschen dazu verleitet, die Corona-Regeln zu ignorieren).

Jedenfalls würde ein Verbot – falls man sich denn dafür ausspricht – nichts/wenig bringen, wenn die gesellschaftliche Akzeptanz für Alkohol immer noch viel zu hoch ist; das ist eben auch ein Punkt an dem man ansetzen muss (z.B. indem man in Schulen gegen o.g. Klischees angeht und/oder die Schäden die Alkohol anrichtet zeigt).

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.01.2021 18:15).

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