und nicht jede berechtigte Kritik mit der Antisemitismus-Keule im Keim ersticken.
Bitte aufpassen: Die pro-israelischen Hardliner haben nicht nur Keulen im Arsenal. Die sagen dir, dass mit solchen Aussagen suggeriert wird, dass Israeli nicht kritikfähig seien. Pauschalisierung, Strohmann, Täter-Opfer-Umkehr usw. - und schon steckst du in einer Metadiskussion mitten in der Rechtfertigungsschiene.
Ich stimme dem ebenfalls zu. Wenn Deutschland eine historische Verantwortung hat, dann ist es die, so etwas zu verhindern und zumindest genauso klar zu verurteilen wie Antisemitismus.
Deutschland ist sich anscheinend hinsichtlich der historischen Verantwortung und seiner Wahrnehmung nicht ganz einig. Ist auch nicht so leicht bei 80 Millionen Deutschen. Für mich beispielsweise ist diese historische Verantwortung von Völkern, deren vorige Generationen sehr, sehr üble Dinge getan haben, ein Popanz. In Sachen angemessene Reaktion auf drohenden Genozid habe ich als Deutscher gegen einen Israeli argumentativ keine Schnitte. Ich finde es durchaus legitim und nötig, Genozide jedweder Art zu verurteilen - nur bitte nicht das Vorgehen der IDF als Deutscher aus historischer Verantwortung heraus. Das einzige, was ich ins Feld führen kann - und das nicht als Deutscher, sondern als kritisch hinterfragender Rezipient von Berichterstattung und Botschaften aller Art, die sich für solche ausgeben, ist mein hoffentlich gesunder Menschenverstand, der nach Überwindung des ersten Schocks jede Menge Fragen hat: Was wird gemeldet, was wird verschwiegen? Wie sind die Sachverhalte? Gibt es Agenden? Gibt es Widersprüche in den Meldungen? Gibt es Vorgaben hinsichtlich der Wortwahl? Werden Berichterstattung und Urteile vermischt? Werden Aussagen auffällig häufig wiederholt? Werden wichtige Sachverhalte verschwiegen oder gehen unter?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.11.2023 18:20).