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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Gedenkkulturen

Soweit ich das Beurteilen kann ist Deutschland weltweit eines der wenigen Länder - vielleicht auch das Einzige, die eine Gedenkultur zu den eigenen Verbrechen hat. Das finde ich auch in Ordnung und es hat auch zur Normalisierung der Beziehungen mit unseren Nachbarn geführt.

Andere Ländern leisten sich diesen Luxus nicht.

Japan hat wegen der fehlenden Aufarbeitung seiner Verbrechen immer noch ausgesprochen schlechte Beziehungen zu der VR China, aber auch beiden Koreas.

Russland wiederum hat keine Freunde mehr in Europa weil es für seine Verbrechen vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg keine Verantwortung übernommen hat. Sei es nun der Überfall auf Finnland, Polen, Estland, Litauen oder Lettland - kein Wort des aufrichtigen Bedauerns oder der Wiedergutmachung. Weder für Katyn noch für den Holodomor.

Schaue ich mir zum Frankreich an - dort wird zwar an die Siege Napoleon gedacht - aber nicht an seine Verbrechen (und da kommen auch einige zusammen obwohl Napoleon auch nicht die Allenschuld hat). Ich glaube für die Verbechen hat sich Frankreich auch nie für entschuldigt.

Es gab auch eine Zeit wo Deutschland Opfer seiner Nachbarn war. Im dreissigjährigen Krieg wurde ungefähr 1/3 der deutschen Bevölkerung ausgelöscht, dass wären bei damals 18 Millionen Deutschen rund 6.000.000 Tote Deutsche. Gibt es hier eine Gedenkkultur in Österreich, Schweden, Frankreich, Niederlande und Spanien für die deutschen Opfer? Eher nein?

Gedenkt man in Österreich an die Verbrechen in Magdeburg und legt dort Kränze am 20. Mai nieder?

https://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburger_Hochzeit

Daher stellt sich auch die Frage - wie lange sollte eine Gedenkkultur dauern? Da würde mich mal Eure Meinung interessieren.

a.) bis der letzte Täter gestorben ist
b.) bis das letzte Opfer gestorben ist
c.) 100 bis 200 Jahre
d.) unendlich

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