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  • mann-oh-mann

mehr als 1000 Beiträge seit 01.01.2014

Re: Wieso ist "rechtsgerichtet" ein Problem?

Umweltfreund82 schrieb am 14.05.24 08:00:

Ernstgemeinte Frage.

Ein gewisser Franz Josef Strauß sagte einmal "rechts neben der CSU darf es keine Partei geben". Es ging dabei um eine rechtsnationale Partei, die sich eben "rechts" neben der CSU positionieren wollte.
Nun, wenn es rechts neben der CSU keine Partei gibt, dann sitzt die CSU aber im Parlament "rechts". Ich möchte meinen, dass manches Zitat aus der FSJ-Ära aber auch danach die CSU als "rechtslastig" qualifiziert. Rechskonservativ ist diese Partei noch immer. Auch der aktuelle Koalitionspartner, die Freien Wähler, sind eher konservativ eingestellt mit gewissem Rechtsdrall.

Wieso ist "rechtsgerichtet" ein Problem? Mich würde das einfach mal interessieren. Denn "rechts" bedeutet eben nicht gleich "n*zistisch". Wieso kann jemand, der sich konservativ-christlich gibt und Wert legt auf eine intakte Ehe und klasisscher Ehe, auf einmal "rechtslastig"? Warum führt Kritik an bestimmten politischen Entscheidungen, etwa Klimapolitik, Genderpolitik uvw. unweigerlich zum Vorwurf, der Kritisierende sei einfach "rechts"?

Ich denke es ist an der Zeit zu differenzieren: Rechts ist nicht rechtsextrem. Rechtsextrem ist nicht immer N*zi. So rum funktioniert die Logik einfach nicht. Ich meine, es gibt ja auch Unterschiede zwischen Linken, Linksextremen und Kommunisten. Die kann man dann noch weiter unterteilen, wenn man will. Also wenn wir auf der linken Seite Wert legen auf differenzierung, dann bitte auch auf der rechten Seite.

Wie gesagt, ich will das mal wissen. Was ist das Problem mit "Rechts" außer die fehlende Differenzierung?

eigentlich hast du dir Teile der Antwort selbst gegeben.

die eher links eingestellten Menschen sind sich oft nicht sonderlich einig. und arbeiten die Unterschiede meist gerne selbst heraus, um sie dann zB zu diskutieren. und um sich klar von den Meinungen der anderen abzugrenzen.

Franz Josef wollte genau das verhindern, indem er mithilfe seiner Politik dafür sorgte, daß sich rechts neben der CSU keine andere Partei etablieren konnte. er hat die Themen der möglichen Wähler mit Absicht 'aufgesaugt', um es zu verhindern.

die CDU, die CSU haben es Jahrzehnte so praktiziert, und sich gleichzeitig als rechts und als die Mitte dargestellt.
und selbst die freien Wähler in Bayern und die AfD üben sich in diesem Spagat.

dadurch ist für mich klar, das rechts nicht eindeutig definiert sein kann.
die Rechten definieren sich selbst nicht eindeutig.
mit Absicht.
ob man das nun für gut und richtig hält, oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. aber jammern sollten die rechten darüber lieber nicht!

die SPD hatte Jahrzehnte mehr oder weniger Erfolg damit, sich als links und als Mitte darzustellen.
und ist im Endeffekt ganau daher immer 'weniger' geworden. weil sich eben die eher linken nicht mehr repräsentiert sahen, bzw der Nachwuchs das geeier nicht mitmachen wollte.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.05.2024 08:57).

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