Selten hat man als Beobachter der politischen Realitäten in diesem Land so sehr an der Qualifikation und der Einsichtsfähigkeit der Verantwortlichen gezweifelt wie momentan. Ganz besonders problematisch erweisen sich grüne Mandatsräger(innen), für die offenbar Hybris die Hauptqualifikation zu sein scheint. Frau Spiegel, die durchaus zurecht darauf hinweist, dass Stress zu viel werden kann, scheint davon ausgegangen zu sein, dass es als Bundesministerin erholsamer und familienfreundlicher sein würde als vorher, denn sonst hätte sie die neue Aufgabe nicht übernehmen dürfen. Ähnlich verhält es sich mit ihrer Parteifreundin, die jetzt unsere oberste Diplomatin sein darf. Die Außenministerin zweifelt offenbar daran, dass ein Kurs der Deeskalation des kreuzgefährlichen Konflikts in der Ukrainen hilfreich ist. Sie möchte helfen, Russland in die Knie zu zwingen, genau so, wie die Vertreter der Böll-Stiftung schon 2014 nicht daran gezweifelt haben, dass eine Beteiligung am Umsturz auf dem Maidan der richtige Weg ist. Da die veröffentlichte Meinung ihre Position teilt, die zufällig auch die Wahingtons ist, ist ein Umdenken im Auswärtigen Amt nicht wahrscheinlich. Hoffentlich überleben wir dieses Dilletieren.