Gesellschaft wird entzweit...

Noch in den 90zigern war Fussball ein gesellschaftlicher Kitt. Ob Millionaer oder Arbeitsloser. Ueber Fussball konnte man sich trefflich unterhalten. Jeder hatte eine Meinung und war Experte.
Mit dem Geld kam auch eine Ausgrenzung eines Teils der Gesellschaft. Ins Stadion konnte nur nochgehen, wer es sich leisten konnte. Die Verschiebung der der Berichterstattung ins Privatfernsehen sorgte dann dafür, dass immer mehr Leute keinen Zugang zum aktuellen Fussball bekamen.
Heute ist Fussball eine Sache von Leuten, die Geld haben. Katar ist ein gutes Beispiel. Und die jetzt beginnende Verschiebung von Nationalmannschaftsspielen ins Bezahlfernsehen nur der naechste Schritt.
Dass dabei ein großer Teil derGesellschaft nicht mehr mitgenommen wird, wird nicht gesehen oder billigend in Kauf genommen.
Dieser ausgeschlossene Teil der Gesellschaft spürt seine Ausgeschlossenheit schmerzlich und entwickelt eine Eigendynamik, die oft sehr radikal, bis ins Irrationale, ist.
Wir verspielen die Chancen, die gesamte Gesellschaft mitzunehmen. Das wird sich rächen.
Gleiches gilt für Bezahlschranken für Informationen. Dann bildet sich eine Gegenkultur.