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  • FIAE-Flix

mehr als 1000 Beiträge seit 20.02.2004

Re: Das größte Problem bei Killerdrohnen ist ...

hubid schrieb am 20.10.2022 11:08:

Was in dieser Beziehung gerne vergessen wird: Feuert man mit Schnellfeuerkanonen breitfächerig auf einen tief fliegenden verteilten Drohnenschwarm, dann braucht tatsächlich die Drohne gar nicht mehr bewaffnet zu sein, sondern sich nur geschickt in die richtige Richtung zu positionieren, damit der Verteidiger selbst mehr Schaden anrichtet als es die Drohnen je könnten.

Ja natürlich, mitten in einer Stadt sollte man das eher nicht machen. Um aber beispielsweise Einheiten an der Front zu schützen wird das in aller Regel reichen. Da feuert man ja nicht erst, wenn die Drohne schon zu nah ist.

Nö, die modernen Systeme können jeweils relativ viele Ziele bekämpfen. Aber die Raketen sind teuer und wenn dann nach einem einzigen Drohnenschwarm keine mehr da ist ist das System auch nutzlos.

Klar. Dafür sind die ja auch schlicht nicht gedacht, so wie ein S400 System auch nicht primär dafür gedacht ist billige ungelenkte Raketen abzufangen. Oder eben Kamikaze-Drohnen ;)

Das ist tatsächlich das Problem aller teuren Hightech-Waffensysteme. Es ist erstaunlich, dass das erst jetzt offenkundig wird, und hängt damit zusammen, dass der Westen bevorzugt so teure Drohnen einsetzt, dass hier das Missverhältnis wieder etwas gedämpft wird.

Naja diese Hightech-Waffensysteme braucht man halt trotzdem, um andere High-Tech Waffensysteme abzufangen ;) Gegen einen modernen Kampfjet mit High-Tech Bomben und Raketen hilft so eine schultergestützte Rakete oder eine Maschinenkanone halt wenig.

Genau deshalb hört man ja bereits einzelne Stimmen, die Billigdrohnen gerne ächten möchten: Es ist halt unfair, wenn der Feind mit relativ bescheidenem Budget sehr teure Waffen neutralisiert.

Es ist denke ich vor allem ein Problem, wenn der Einsatz gerade gegen "das Hinterland" sozusagen beliebig erweiterbar wird. Ganz besonders dann, wenn die Präzision zu wünschen übrig lässt, dann kompensiert man das mit Masse und vielen ungewollten Treffern woanders. Bei Marschflugkörpern und sonstigen Präzisionswaffen ist der hohe Preis doch noch ein großer Hindernisgrund, die Massenhaft auf "low value" Ziele zu schicken. Das sieht bei Kisten für 20.000$ sicher anders aus. Damit ist man dann sozusagen schnell wieder bei den Luftangriffen wie im 2. Weltkrieg.

Dann ist halt die Fassbombe "unfair", weil sie billig ist und keine teuren Trägersysteme benötigt

Ging es da nicht eher darum dass das Vakuumbomben waren und das werfen von Bomben mit sehr großer Sprengkraft mehr oder weniger ungezielt mitten in Städte hinein sagen wir vorsichtig problematisch ist? So habe ich das zumindest in Erinnerung.

die Drohne zusammengeschustert mit Material aus dem Modellbau für einen Bruchteil der Kosten einer Higtech-Drohne ist dann ebenso "unfair". Es ist offensichtlich im Interesse der Rüstungsbetriebe und derjenigen Player mit riesigem Militärbudget, dass "faire" Waffen viel Geld kosten.

Ich glaube den meisten Rüstungsbetrieben wird es egal sein, ob sie nun 100.000 Kamikazedrohnen oder 50 schweineteure Kampfdrohnen bauen. Letztere wird man sowieso trotzdem kaufen.

Interessant ist in dieser Hinsicht der Jubel, als die Ukraine Billigdrohnen einsetzte und die unterschiedliche Reaktion darauf, seit Russland auch auf den Trichter gekommen ist.

Soweit ich mich erinnere, haben die Ukrainer die Drohnen halt praktisch nur zu Angriffen auf das Militär verwendet und nicht überwiegend das Hinterland beschossen. Ist schon ein Unterschied....

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.10.2022 11:21).

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