doomsdaydevice schrieb am 11.10.2022 12:29:
das 9 € ticket hat mehr fahrgäste angezogen, richtig. insbesondere menschen mit wenig ressourcen hat es mobilität ermöglicht, ohne zusätzliches CO2,denn die züge fuhren trotzdem. es war daher sehr sozial. zusätzlich wurden aufgrund weniger automobilverkehr ca 1.8mio tonnen co2 eingespart.
Ach wirklich? Der zusätzliche Fahrgast (die Züge fuhren ja trotzdem) mit zusätzlicher Reise kostet keine (durch CO2-Emisssion ermöglichte) zusätzliche Energie? Übrigens 55 Gramm/Personenkilometer.
Ich würde da durch die Geschichten der plötzlich chronisch überfüllten Züge nicht auf eine Minderung des CO2-Ausstoßes tippen, sondern eher auf eine Erhöhung dessen.
zu den einsparmöglichkeiten bei tempolimit einfach mal googeln. da die spritanzeige eines PKW,selbst wenn nur halbwegs genau, bei 180 erheblich mehr anzeigt als bei 120, tw nur 50%, dürfte jedem, der über so eine anzeige verfügt und minimalste grundkenntnisse in statistischer mathematik hat, verdeutlichen, das hier einsparpotentiale vorliegen. diese schliessen den eigenen tank mit ein, gehen aber auch über diesen hinaus.
Jaja, Tempolimit... Führen wir das ein wird alles gut. Man muß nur janz feste dran glauben! Komischerweise gibt es nur auf dem geringerem Teil der Autobahnen kein gesetzliches Tempolimit und noch weitaus seltener kann man nicht schneller fahren als wenn es ein Tempolimit real verhindern würde. Da schlägt alleine schon die Verkehrsbelastung zu. Der Verkehr auf den Autobahnen läßt nur bei rund 6-7 Stunden/Tag eine einigermaßen durchgehende Geschwindigkeit von mehr als beispielsweise 130 zu. Nämlich von kurz vor Mitternacht bis gegen 6 früh. Die Strecken (und Gelegenheiten), wo ich in den letzten 10 Jahren mal 30 Kilometer oder mehr am Stück schneller als 150 fahren konnte kann ich auf nachts die A38, A70 und A72 eingrenzen und es waren nicht allzuviele Gelegenheiten.
btw: der Spritverbrauch zwischen Tempo 100 und streckenweise bis Tempo 150 macht sich bei mir im Durchschnitt fast nicht bemerkbar und liegt im Bereich der Schwankungsgrenze von 0,3 Litern Diesel auf 100.
Weitaus mehr Ersparnis würden intelligente Verkehrsleitsysteme (Hölle/Saale hat bis heute noch keine grüne Welle, dort schalten die Ampeln bei Annäherung einer StraBa für die auf grün und für alle anderen auf rot), intelligente Umleitungsplanungen und intelligente Baustellenplanungen (inklusive beschleunigter Bauabwicklung, auf gefühlt jeder 2. Baustelle bauen sie eine UBahn (das Werkzeug liegt auf der Straße, aber kein Bauarbeiter ist zu sehen)) erreichen. Es kann nicht sein, daß auf einer Strecke täglich rund 5000 Fahrzeuge 5 Kilometer Umleitung fahren müssen, nur weil man meint, es brauche 2 Jahre, um einen verschissenen Kreisverkehr zu bauen. Das sind 700x25000=Eine Million 750tausend zusätzlich gefahrene Kilometer, bei einem Spritverbrauch von 6 Litern auf 100 sind das gut 100.000 Liter Sprit (oder 250 Tonnen CO2), die da zusätzlich verblasen werden. Und das ist nur eine Baustelle. Von solchen Baustellen gibts aber leider unzählige.
Mal ein Beispiel (aktuell): Schkeuditzer Kreuz, A9/A14. Wer Richtung Berlin dort über die Stautobahn in Richtung Hölle/Saale will, der darf 20 Kilometer Umweg in der Baustelle auf sich nehmen. Seit locker 6 Monaten (und noch mindestens 3 Monate weiter). Mitsamt dem üblichen Stau in der Baustelle. Bei intelligenter Planung (und 24/7-Betrieb auf der Baustelle) wäre der aufs Notwendigste minimierte zusätzliche CO2-Ausstoß Legende. Da sprechen aber zwei Sachen dagegen: einerseits leicht erhöhte Baukosten, andererseits weit weniger zusätzliche Einnahmen an Mineralölsteuer durch unnötig dort verblasenen Sprit.