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  • Niccus

808 Beiträge seit 27.06.2005

Oje, wer kann uns noch retten, wenn jetzt die Retter die Nerven verlieren?

Was für ein hirnverbrannter Irrsinn, dieser Hungerstreik. Was bitte soll das bringen? Was soll passieren, wenn dieser verirrte Mensch gestorben ist?

Auch wenn ich die Sache, für die er sich einsetzt, unterstütze, bewundere ich diesen seinen persönlichen Einsatz in keiner Weise. Dieser Mensch hat einfach nur die Nerven verloren und seine Umgebung sollte ihn so schnell wie möglich davon abbringen.

Wenn die angeblich Vernünftigen jetzt anfangen, irrationales Zeug anzustellen oder zu befürworten – zum Beispiel Hungerstreik – dann lässt dies automatisch alle anderen Menschen, die wissentlich oder unwissentlich Selbstmord auf Raten begehen, glatt wie vernünftige Leute aussehen.

Das Problem aller aktivistischen Weltretter ist, dass sie immer zu ihren eigenen Lebzeiten alle Probleme auf einmal und am liebsten für alle Zeit lösen wollen. Ungeduld ist die Hauptemotion der Weltretter. Vielleicht gehört auch eine gehörige Portion Narzissmus dazu.

Die Wahrheit ist: Unsere Welt rettet man nicht an einem Tag, nicht in einem Jahr, ja nicht in einem Menschenleben. Es dauert viele Menschenleben. Und: Es hört nie auf. Das Gute auf dieser Welt ist wie ein Wald. Man pflanzt ihn heute und die Kindeskinder sind die Nutznießer. Wer den Wald schon jetzt gesichert sehen will, ist ein schlechter Kandidat, um die Welt zu retten und, getrieben von seinen Emotionen, kaum besser als jene, die den Wald durch den Tank jagen.

Die Weltrettung ist aber auch wie ein Damm: Es reicht nicht, ihn zu erbauen. Man muss ihn jeden lieben Tag hüten und pflegen, denn hört man auf damit, bricht das Wasser durch. Wer so eitel ist, sich als der Urheber der absoluten Weltrettung zu wissen, also sicher gehen will, dass nie, nie, nie wieder ein Unglück die Menschheit trifft, der lebt im Märchenland. Dieser Wunsch ist kindisch. Die absolute Sicherheit gibt es nicht und wird es auch nicht geben.

Die Umweltaktivisten sollten sich darauf einstellen, dass selbst bis in 10.000 Jahren ihr Aktivismus nicht aufhören darf. Weil der Raubbau an der Natur so profitabel ist. Umweltaktivisten müssen sein wie Polizeikommissare, denn Verbrechen schläft nicht. Die Weltenrettung ist ein Dienst an der Menschheit, dessen Früchte der/die AktivistIn niemals wird ernten können.

Ich beschwöre diese Leute, ihren irrationalen Unsinn aufzugeben und sich wieder bescheiden den kleinteiligen Aufgaben zuzuwenden, die wahrer Aktivismus eben mit sich bringt.

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