Als erster (!) Aspekt fällt dem Autor nur ein:
Erstens will er im Kontext des Krieges in der Ukraine erneut seine Unberechenbarkeit demonstrieren, insbesondere seine Bereitschaft, den Konflikt zu eskalieren, wenn bestimmte rote Linien überschritten werden.
Was versteht der Westen unter Berechenbarkeit? Dass Russland (der Gegner) so handeln sollte, wie der Westen es sich vorstellt oder wünscht? Berechenbarkeit ist in der Politik und gerade in der internationalen Politik enorm wichtig.
Voraussetzung ist eine – so gut wie möglich – objektive Analyse der Interessen und Möglichkeiten (politisch, ökonomisch und wirtschaftlich) des „Gegners“.
Die USA haben seit Jahrzehnten Nuklearwaffen im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ in mehreren Ländern Europas stationiert. Wer eine symmetrische Handlung Russlands als Unberechenbarkeit bezeichnet, hat offensichtlich von der militärischen Realität in Europa begriffen. Daher erscheint die Aktion Russlands eher als ein Hinweis (mit dem Zaunpfahl) auf die Realität, die einen blinden Fleck der NATO-Strategie offenbart. Es ist somit geradezu ein Beitrag zur Berechenbarkeit der militärischen Konfliktlinie.