2014/2015, als die "Separatisten" militärisch so erfolgreich waren, dass die totale Vernichtung des Kiewer Militärs drohte.
Das rief damals die westlichen Diplomaten auf den Plan. Es wurde ein sofortiger Waffenstillstand ausgehandelt und mit Minsk II ein konkreter Friedensplan, der eine Autonomie für die Separatisten-Gebiete innerhalb der ukrainischen Staatlichkeit vorsah. Das Abkommen ging vor den UN-Sicherheitsrat, wo der Friedensplan in Form der Resolution 2202 im Februar 2015 angenommen wurde. In der damaligen Sitution hatte der Westen die Befürchtung, die "Separatisten" könnten mit Unterstützung Russlands bis Kiew vorrücken. Er wollte daher einen sofortigen Waffenstillstand.
Die russisch unterstützten "Separartisten" hätten damals einen Waffenstillstand nicht nötig gehabt. Russland glaubte (zum wiederholten mal) dass der Westen sich an solch eine UN-Resolution halten würde, die er selbst ausgehandelt hatte. Ein schwerer Fehler, wie die folgenden sieben Jahre zeigen sollten.
Der Westen (voran die USA) nutzte die Folgezeit um Kiew militärisch immer weiter aufzurüsten und zu ständigen militärischen Provokationen gegen die Volksrepubliken zu ermuntern. Von der Umsetzung von Minsk II und einer Autonomie für die Volksrepubliken war keine Rede mehr.
Damals, 2014 wäre es wesentlich einfacher gewesen, in der Folge der Aufnahme der Krim in die RF auch die Eigenstaatlichkeit der abtrünnigen Gebiete im Donbass anzuerkennen, oder ihnen auch eine Lösung wie für die Krim anzubieten.
Meine Vermutung ist, dass Russland dies damals nicht wollte, weil es die Hoffnung hatte, das Blatt in Kiew nochmals wenden zu können und die ultranationalistischen Kräfte dort politisch zu entmachten. Leider saßen die aber dank westlicher massiver Unterstützung zu fest im Sattel.
Russland dürfte inzwischen die letzten Illusionen über den Westen verloren haben, wie ja z.B. auch aus Äußerungen von Lawrow hervorgeht. Die westliche Propaganda dämonisiert Russland in jedem Fall. Und wenn Russland einen Friedensplan (wohl gemerkt in überlegener militärischer Situation) mit aushandelt, dann hält sich der Westen nicht daran.
In Zukunft werden wir wohl nicht mehr erleben, dass Russland in militärisch überlegener Situation nochmals ein mündliches oder schriftliches Abkommen anbietet.
"Diplomatie", wie sie der Westen betreibt, die dann darin endet, dass man sich an Friedensabkommen nicht mehr hält, wenn man glaubt es sich leisten zu können, ,,, auf solche "Diplomatie" wird sich Russland, aber auch andere potentielle Gegner des Westens, die das Geschehen sehr genau beobachten, in Zukunft nicht mehr einlassen.
Dies ist vielleicht der größte Schaden, den sich der Westen in dieser Geschichte selbst zugefügt hat: Die eigene Zerstörung seiner Glaubwürdikeit.