Ein außerordentlich ungehorsamer Vasall:

Daemon Zweiter Ordnung schrieb am 15.07.2023 10:47:

Es war vor allem die Verpflichtung in den Krieg zu ziehen und selbst dafür einen militärischen Schutz zu bekommen kombiniert mit der Verpflichtung den Lehnsherren frei zu kaufen, wenn er man sich verschätzt hat.

Weiter braucht man nicht auszuführen da man ansonsten ganz schnell dann doch bei den wichtigen NATO-Staaten und sonstigen NATO-Staaten landet, eine Klassifikation, die durchaus in den westlichen Presse verwendet wird.

Ist dieses Vasallenstaatskonzept im Viet-Nam-Krieg und im 3. Golfkrieg schief gegangen?

Sicher ist: Der völkerrechtlich relevante Verstoß innerhalb der BRD umfaßte, daß
- die Airbases Frankfurt/Rhein-Main und Ramstein zu Dreh- und Angelpunkt der alliierten Militäroperationen gegen den Irak wurden.
- der Hafen Emden als Verschieffungshafen durch die brit. Streitkräfte genutzt wurde.
- das EUCOM in Stuttgart-Vaihingen eine zentrale Rolle für die Logistik der im 3. Golfkrieg eingesetzten US-Streitkräfte hatte.

Eine unmittelbare militärische Beteiligung der Bundeswehr erfolgte nicht: Bundeswehrsoldaten ersetzten die US-amerikanischen Besatzung in den AWACS-Flugzeugen. Zudem übernahmen 4.800 Bundeswehrsoldaten die Bewachung der US-Militärstützpunkte in der BRD. Es erfolgte auch eine Aufstockung der deutschen NATO-Kontingente in Afghanistan und Kosovo (bewaffnete Konflikte also, die gegen das Völkerrecht verstoßen haben).
Die freigesetzten US-Soldaten wurden weitgehend im Rahmen des 3. Golfkrieges eingesetzt.

Wenn die BRD ein US-Vasall ist, dann ist sie ein sehr ungehorsamer Vasall - UND ZWAR SEIT DEM ZEITPUNKT DER GRÜNDUNG DER BUNDESWEHR.
Allein das Verhalten der Bundesregierung während des Viet-Nam-Krieges spricht hier eine deutliche Sprache. Bundesregierungen werden ihr Handeln hoffentlich auch in der Zukunft wieder stärker nach der Tatsache ausrichten, daß sie Rechtsnachfolger eines Staates sind, der den WW2 zurecht krachend verloren hat.