Die ungleichen Verträge waren eine Demütigung für ein Land, das nach seinem Selbstverständnis das Zentrum der Welt darstellt.
China war sowohl mit dem Imperium Romanum als auch dem Kalifat zivilisatorisch und von der Wirtschaftskraft her immer mindestens auf Augenhöhe. Um 1500 war es, vor Indien, die größte Wirtschaftsmacht der Erde. Und dafür hielt es sich noch bis zum bösen Erwachen im 19. Jahrhundert.
Ich interpretiere Chinas Außenpolitik so, dass das Land nun wieder den Platz in der Weltordnung anstrebt, den es zumindest zwischen 900 und 1600 innehatte: Nummer 1.
(Da war noch das Intermezzo mit den Mongolen. Aber Kublai Khan regierte von Peking aus mit chinesischen Beamten. War halt eine ausländische Dynastie).