Chad C. Mulligan schrieb am 11.07.2023 11:56:
Auch so eine Wunschvorstellung ist, dass sich seit 2010 beim Zubau von Pumpspeicherkraftwerken etwas verändert haben sollte. Das letzte größere Pumpspeicherkraft ging 2003 ans Netz (Goldisthal). Lang ist die Liste der aufgegebenen Projekte. Sie scheiterten an Kampagnen von Umweltschutzaktivisten oder wurden aus wirtschaftlichen Gründen gestoppt.
Der Bau von Goldisthal war ein Glücksfall: das Kraftwerk wurde schon zu DDR-Zeiten geplant. Zwar haben in den 1990er Jahren die üblichen Umweltschutzaktivisten versucht das Projekt zu verhindern, doch so kurz nach der Wende hatten sie in Thüringen noch nicht Fusß fassen und den Diskurs an sich reißen können.
Heute wollen nur noch Idealisten und finanzielle Selbstmörder PSW bauen.
Da dies der letzt Post mit fachlicher Information war, hier eine Ergänzung zu meiner ersten Antwort:
Godisthal soll Baukosten von 628 Mio laut Wikipedia gekostet haben. Im vergleich zu den Summen, die heute von der Regierung "mal so" rausgehauen werden, selbst mit Inflationsausgleich eher überschaubare Summe.
Godisthal liefert etwas über 1 GW. In einem Land mit soviel Gebirge wie in Deutschland sollte man genug Möglichkeiten finden diesen Pumpspeicher herzustellen, egal wieviel man für notwendig hält . 80 soche Kraftwerke könnten die 80 GW die Deutschland in der Spitze benötigt alleine für 8 Stunden liefern.
Soviel braucht man nicht, aber selbst das wäre machbar, wenn der Wille da ist. Kurzfristig ist das viel Geld, aber diese Kraftwerke können dann über Jahrzehnte bei vergleichsweise geringen Wartungs, Betriebs und Instanthaltungskosten betrieben werden.
Natürlich kann jeder BWL- Freak über kurze Amortisationszeiten eine finanzielle Katastrophe ausrechnen, für den Staat sollte das aber kein Thema sein, so der Wille vorhanden wäre.
Dieselbe Kappazität in Akku mag kurzfristig günstiger sein, aber Zellen verschleissen, auch wenn daran geforscht wird diese wieder zu regenerieren.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.07.2023 17:40).