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  • Abtrünniger Zauberer

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2012

Re: Zum Thema Speicher:

Batteriespeicher taugen als Tagesspeicher. Das wäre in Deutschland bspw. 1TWh. Damit würde, bei entsprechendem Ausbau von 300% Windkraft und 500% PV vom Stand 2022 und dessen Ertragswerten - 12,5TWh pro Jahr fehlen. Das sind die sogenannten Dunkelflauten. Der Hauptteil dieser Dunkelflaute war eine sehr lange Dunkelflaute im Dezember - 19 Tage. Das sind durchschnittlich 657GWh pro Tag, die gefehlt haben.

Demgegenüber steht eine Überproduktion von 249TWh, hauptsächlich im Sommerhalbjahr, die nicht über den Speicher verteilt werden konnte sondern "verloren" geht, weil sie nicht gespeichert werden kann.

Um die fehlenden 657GWh pro Tag im Dezember bereit zustellen könnte man
- Überschuss im Sommer in norwegischen Pumpkraftwerken und Stauseen speichern und im Winter abrufen. Bei 1,4GW Leistung für Nordlink wären das pro Tag immerhin bereits 33,6GWh pro Tag, 638GWh in der Dunkelflaute insgesamt.
- PtGtP: Für die 1,5TWh im Sommer aus Strom Wasserstoff oder grünes Gas erzeugen, dass dann im Winter wieder verstromt wird. Gesamteffizienz des Prozesses wird mit ca. 40% angegeben zur Zeit, bei grünem Gas 33%. Es bräuchte also Katalysatoren, die im Sommer 4,5TWh Strom zu Gas umwandeln und Gaskraftwerke, die im Winter in 19 Tagen 1,5TWh erzeugen (knapp 27GW Gaskraftwerke, aufgerundet 30GW Gaskraftwerke)

Das ist viel weniger als oft angenommen und würde den Preis weit weniger hochdrücken als es die normalen Schwankungen auf dem Markt hergeben - von den Verwerfungen seit Russlands Kriegsbeginn und AKW-Not in Frankreich ganz zu schweigen. Da reden wir von wenigen Cent pro kwh. Selbst die Mehrwehrtsteuer ist da jetzt schon teurer.
Im Gegenteil würde der Strom bereits billiger sein wären wir schon so weit ausgebaut.

Wir könnten natürlich auch Windkraft weiter ausbauen (auf 400%) und statt eines Tagesspeichers einen Wochenspeicher von 7TWh aus Akkus aufbauen. Dann bräuchte es auch keine Gaskraftwerke und so weiter mehr. Unter der Annahme von Preisen rund um 60€/kwh Kapazität wären das 420Mrd €. Da die Akkus übers Jahr wenig beansprucht werden (wenige Zyklen) kommen wir auf kalendarische Lebensdauer von ca. 25 Jahren. Wären 16,8Mrd € pro Jahr. Oder auf die kwh Aufpreis von 3,3c.
Selbst mit LiFePo4 Technik also heute schon für 6,6c möglich.
Und das wäre die teure Lösung...

Alle Daten aus Simulation auf:
https://www.stromdaten.info/ANALYSE/p2g2p/index.php

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