Quantität siegt fast nie vor Qualität.
Abgesehen davon ist weder EU-27, plus USA, ANCAC, Japan und Südkorea ein homogener Block, noch der globale Süden. Die Veralgemeinerungen bei Telepolis sind genauso lächerlich, wie in der Bild Zeitung. Siehe Südamerika: Ja es gibt Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern aber auch gravierende Unterschiede in der Weltanschauung, zwischen Südamerika und Afrika gibts noch wesentlich fundamentalere Unterschiede.
Das Südamerika zu weit weg ist, als dass die Länder den Ukraine Krieg als "ihren" Konflikt begreifen und sich nicht einmischen möchten ist verständlich. Russland wird eh zum politischen und wirtschaftlichen Zwerg (es gibt auch nahezu keine regulären Flugverbindungen oder Schiffverbindungen zwischen Südamerika und Russland). Früher flog man da meist über Europa oder die USA, jetzt über Qatar und eigentlich gibts auch keine Wirtschaftsbeziehungen (von ein paar Symbolverträge zwischen Russland und Venezuela und Kuba mal abgesehen).
Mit China schaut es natürlich anders aus. Das ist massiv in Südamerika aktiv. Ob Handelsverträge und PPP Konstrukte zwischen südamerikanischen Staaten und chinesischen Firmen aber langfristig viel angenehmer sind, wie mit den USA oder Europa wird die Zukunft zeigen. Klar Konkurrenz belebt das Geschäft. Gut wenn sich europäische Firmen mehr anstrengen müssen. Aber auch südamerikanische Gesellschaften werden lernen, was es heißt einen chinesischen Arbeitgeber zu haben. Ich vermute mal die Einheit im globalen Süden wird langfristig nicht größer werden (wenn man China zum globalen Süden zählen möchte).