Die meisten Länder werden von Autokraten oder korrupten Cliquen regiert, in Afrika sehr verbreitet. Da stehen natürlich Menschenrechte und das westliche Modell von Freiheit nicht hoch im Kurs.
mit vielen dieser autokraten (zb saudi-arabien, marokko, aserbeidschan, katar, ... um von den ganzen rechten dikaturen in südamerika, die mit us-amerikanischer unterstützung geputscht haben (so auch aktuell wieder in peru oder in venezuela versucht), nicht zu sprechen) werden aber gerne geschäfte gemacht. ihre schweinereien werden gerne übersehen bzw sogar noch unterstützt (zb. deutsche unterstützung beim irakischen giftgas-programm).
Ich glaube es gibt hier einen Unterschied zwischen Volk und Regierungen. Bei den normalen Leuten steht die westliche Kultur mit Konsum, Filmen und Wohlstand ungebrochen hoch im Kurs.
unseren wohlstand (gespeist aus ressourcenverschwendung und erpressung (zb wollte kenia kein freihandelsabkommen, wurde aber "überzeugt" mit dem argument sonst keinen zutritt zum EU-markt zu haben)) ist natürlich anziehend, gerade wenn mensch nix zu futtern hat.
Ich gebe zu, es nervt mich. Was wurde nicht in Afrika alles versucht. Unfassbar viel Geld wurde transferiert. Dazu kommt noch das Geld, was die Auswanderer aus dem Westen in ihre Heimat überweisen. Einige Staaten haben als Hauptexportartikel Flüchtlinge und es ist ihnen auch egal, wie viele von denen im Mittelmeer ertrinken.
dir ist aber bekannt, dass "entwicklungshilfe" an vorgaben gebunden ist (zb müssen empfänger deutscher entwicklungshilfe oft deutsche waren kaufen (eigentlich eine verdeckte subvention deutscher industrie)). ausserdem wird mit entwicklungshilfe politischer einfluss generiert, der dann wieder hilft die korrupten eliten (die zb in vielen afrikanischen ländern immer noch in england, frankreich (den alten kolonialmächten) oder den usa ausgebildet werden) an der macht zu halten.
dabei ist das demokratische modell nicht wegweisend oder warum wurde motassadeq im iran geputscht oder allende in chile? wer hat lumumba getötet?
zielführend sind nur wirtschaftliche interessen.
das geld, dass die migranten in ihre heimatländer überweisen, wird zum grossen teil mit prekären jobs in der EU erwirtschaftet (zb im kurierdienst, reinigungsdienst, ...).
Kurz, Afrika hängt an unserem Geld. Ich nehme an deshalb verachten sie uns auch, weil sie das wissen. Wer googelt wird übrigens schnell feststellen, dass das Geld in Afrika für Kriege ausgegeben werden. Mit Waffen aus China, Russland, Nordkorea. Falls jetzt noch einer mir "aber der Kolonialismus" kommt: Der ist seit mehreren Generationen Geschichte. Seitdem haben z.B. die Koreaner einen Aufstieg vom Entwicklungsland zur Industrienation hingelegt.
die elite nimmt gerne. das die bevölkerung, die sieht, wie ihre eliten gegen die interessen ihrer bevölkerung handeln oder westliches geschwaffel mit dem handeln vergleicht, uns "verachten" kann ich verstehen.
waffen aus dem westen werden wohl auch gekauft. muss nur das geld dafür da sein. russland, china und nordkorea werden wohl günstiger sein. also nur marktkonformes verhalten.
auch werden durch westliches verhalten kriege angefacht oder am köcheln gehalten (zb entstand der boko haram in nigeria erst richtig auf, als die arbeitslosen söldner ghadaffis in ihre heimat zurückkehrten. oder ruanda, das aktuell den bürgerkrieg im kongo am köcheln hält und auf der anderen seite ein guter partner für britische asylantenannahme sein soll).
der kolonialismus hat weiterhin seine auswirkungen auf alte kolonien (zb durch beliebige grenzziehungen der kolonialmächte, erziehung der eliten, "entwicklungshilfe", erpresste freihandelsabkommen, abhänigkeiten von westlichen finanzunternehmen, militärhilfe (zb in mali wurde die vertreibung der franzosen mit deren kolonialem verhalten erklärt)).
ohne die entwicklung südkoreas genauer betrachtet zu haben, behaupte ich, dass dies auch auf die unterstützung der südkoreaner durch die amerikaner basiert (ebenso wie bei der BRD, die als grenzmark zur SU im kalten krieg benötigt wurde (und als PR-objekt gegen die DDR)) und auf gnadenloser ausbeutung der südkoreanischen arbeiter.
übrigens hatte südkorea auch autokratische herrscher und eine militärdiktatur.