Zitat aus dem Telepolis-Artikel:
Heißt das aber, der Autor und sein Text sind in Gänze abzulehnen? Nein. Aber ein ehemaliger Bundeswehroffizier ist kein Journalist. Aussagen und Quellen hätten daher besser geprüft werden müssen, vom Verlag, der seinen Text in einem Buch verwendet hat; vor allem aber von uns, als wir diesem Buchauszug übernommen haben.
Es sind zwar nicht alle Aussagen von Scholz noch überall zu finden, aber unter anderem noch Interviews bei Verschwörersendern wie NuoViso zum Jugoslawienkonflikt (wo er keine einseitigen ethnischen Säuberungen gesehen haben will), seine Ansichten zur den WTC-Anschlägen (die ziemlich fachfremd sind) und im Webarchiv auch ein Interview auf Sputnik zur Krim-Annektion.
Die Aussagen zeigen eindeutig, dass Scholz regelmäßig seine Quellen nicht prüft, das ist kein Einzelfall. Seine völlig ideologisch gefärbten Ansichten entbehren ebenso regelmäßig jeder historisch-politischen Grundlage.
Es ist da nicht mit einer oberflächlichen Prüfung von ein paar Quellen getan, da muss man schon sowohl seine Tätigkeiten als auch die Herkunft seiner kruden persönlichen Ansichten in den Kontext stellen und deren Ideologie zurückverfolgen. Und da findet sich extrem viel Propaganda wieder - vor dem Hintergrund sind solche Texte mehr Desinformation als in irgendeiner Form substanziiert.
Es ist richtig, dass "ein ehemaliger Bundeswehroffizier kein Journalist" ist. Aber ebensowenig ist ein politischer Journalist ein Fachmann für Rechtsprechung, Innen- oder Außenpolitik. Eben weil politische Journalisten weit von Fachexpertise entfernt sind, ist ihnen dringend empfohlen, mehr als gerade einmal die Quellen zu prüfen. Dieser kurzsichtige Ansatz ist vor dem Hintergrund, dass politische Journalisten wegen ihrem laienhaften Verständnis komplexer Zusammenhänge immer wieder seichter Propaganda zielsicher auf den Leim gehen und daher von interessierter Seite einfach ausgenutzt werden können, eindeutig zu wenig.
MFG/Z