Menschen, die in sich den unbändigen Trieb verspüren, Macht über andere Menschen auszuüben, nutzen je nach Naturell entweder offene oder soziale Gewalt. Die soziale Gewalt muss klandestin ausgeübt werden, ist aber viel wirksamer.
Die graue Macht darf nicht offen in Erscheinung treten. Sie zieht sich psychopathisierte Frontmänn:innen heran, bindet ihnen Fäden an und lässt sie dann in den Hierarchien langsam nach oben steigen.
Die graue Macht tarnt sich hinter den Regeln des Systems. Sie verschärft die Regeln immer weiter, natürlich nur zu unserem Besten. Wie können wir dagegen sein? Sind wir einander doch Wölfe und nicht Götter. Am Ende sind die Regeln so, dass sie alles Leben ersticken.
Die graue Macht selbst nimmt sich das Recht heraus, die Regeln selektiv zur Anwendung bringen zu lassen. Für die Existenzialisten unter uns haben diese Regeln selbstverständlich nur Empfehlungscharakter.
Suchst Du die graue Macht, halte Ausschau nach der strukturellen Gewalt im System!
Frag danach, wer die sozialen Regeln geschaffen und gestaltet hat. Frage danach, wer entschieden hat, welche Regeln wir unbedingt brauchen und welche eher nicht. Frage danach, wer entscheidet, wann und auf wen die Regeln anzuwenden sind. Frage, wer einen Regelverstoß feststellt. Frage, wie und nach welchen Regeln dabei verfahren wird. Frage danach, wer Einfluss darauf genommen hat, wer die Spitzen der Hierarchien erklommen hat und wer eher nicht. Frage danach, wer diese wiederum an die Macht gebracht hat. Frage, frage, frage!
Wenn Du die strukturelle Gewalt im System gefunden hast, blickst Du der grauen Macht ins Auge!