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  • RFish

690 Beiträge seit 01.01.2013

Zentrales Problem: Spekulation

Ausweislich des letzten Geschäftsberichtes der Klitsche waren auf der Anbieterseite nur ca. 10% der Gaslieferungen über langfristige Verträge gesichert. Die fehlenden 90% wurden über Transaktionen am Spotmarkt eingekauft.

Landläufig nennt man das Spekulation.

Danke auch an die EU-Kommission für die Zulassung von Energie-Termingeschäften an der EEX.

Uniper dürfte dadurch bereits im Vorkriegsjahr (als die Gaspropaganda gegen Russland begann) in Schieflage geraten sein.
Russland hatte zu der Zeit kein günstiges (!) Gas mehr an den Spotmarkt geliefert, sondern war nur noch seinen vertraglichen Lieferverpflichtungen nachgekommen.
Nach den von Gazprom tagesgenau ausgewiesenen Gaslieferungen in die EU waren die vertraglichen Liefermengen konstant, während die Lieferungen an die Ukraine einbrachen.
Da die EU zu diesem Zeitpunkt die Ukraine "rückwärts" mit Gas beliefert hat, dürfte es (auch durch den steigenden Nach-Corona-Verbrauch) zu dem "Gasmangel" und den massiv gestiegenen Kosten am Spotmarkt gekommen sein.
Spekulanten wie Uniper mussten sich also bereits zu diesem Zeitpunkt zu exorbitanten Preisen am Spotmarkt eindecken. Wenn der Laden dann noch langlaufende Lieferverträge zu Festpreisen mit seinen Abnehmern gemacht hat, waren sie eben am Ende.

Der Kern ist aber Spekulation und die Zulassung von Spekulation durch die EU.

Man mag Gazprom an der Stelle Fake-Zahlen unterstellen, aber sie sind an den ebenfalls öffentlichen EU-Zahlen an den Übergabepunkten zu verifizieren, oder eben zu falsifizieren. Diese Arbeit habe ich mir noch nicht gemacht.
Das werde ich auch erst tun, wenn der Krieg, seine Vorgeschichte und die damit einhergehende teilweise strafbare Propaganda eines Tages gerichtlich aufgearbeitet werden wird.

Die Zahlen kann sich auch heute jeder ansehen und die Propaganda aus dem Vorkriegsjahr ebenfalls.

Glaubt mir also nicht - prüft selbst.

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