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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Ich glaube, der durchschnittliche Moslem will endlich frei sein.

Frei im Sinne von "Religion ist Privatsache". Ich kann mir nocht
vorstellen, dass der islamistische Gottesstaat dem breiten Konsens
entspricht, sonst wäre es in Ägypten kaum zum Militärputsch gekommen. 
Überhaupt: die Menschen wollen keine Diktatur. Mubarak musste als
Defakto-Diktator gehen und wurde durch Mursi ersetzt, der nicht
einmal ein Jahr brauchte, um vom "demokratisch legitimierten
Präsidenten" zum "demokratisch legitimierten Diktator" zu mutieren.
Dass die Leute da nicht mitspielen - logisch. 

Auch in anderen Arabische-Frühlingsstaaten sind die Entwicklungen
ähnlich: alter, eher weltlich angehauchter Diktator beseitigt,
Islamisten drängen an die Macht und ersetzen weltliche Diktatur durch
religiöse Diktatur. Gewonnen hat bei der Nummer der Islamist, aber
nicht das Volk. Enttäuscht und desillusioniert keimt da schon wieder
die Wut auf, welche Treibstoff für den nächsten Revolutionsversuch
dient.
Da frag' ich mich, ob es sein kann, dass die überwältigende Mehrheit
der Muslime weder weltliche noch religiöse Diktatur will, sondern
einfach ungestört leben?


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