Diesen Schluss würde ich nicht ziehen, denn anstelle des Kapitalismus hatte man in der Antike, in der die Demokratie etabliert wurde, eine Sklavenhalterwirtschaft.
Ist diese demnach angemessener für eine Demokratie?
Hören Sklaven auf, Sklaven zu sein, wenn man ihnen lediglich nicht mehr dasselbe Etikett anheftet? Ich halte für fraglich, ob unsere "westliche" Gesellschaft je aufgehört hat, zumindest in Teilbereichen eine Sklavenhalterwirtschaft zu sein. Aber man nennt sie jetzt halt nicht mehr so. Sie ist wiederum, wie man daran schon sehen kann, bestens kompatibel mit "dem Kapitalismus".
Schwieriger ist die Frage, wie die Rahmenbedingungen sein müssen, damit eine Gesellschaft auf Sklaverei verzichten kann und trotzdem "prosperieren" kann. Mit welchem Mechanismus diese Gesellschaft dann ihre gemeinsamen Belange entscheiden läßt (wie etwa die Auswahl der "Führungskräfte") und ob das Demokratie zwingend erforderlich macht, möglich sein läßt oder ausschließt, müsste man dann im zweiten Schritt prüfen.