Aus der Brille eines Marxisten:
1) Den Staat braucht es, um die (ungleichen) Eigentumsverhältnisse mit Gewalt zu erhalten
2) Ungleiche Eigentumsverhältnisse sind Quell von politischer Macht und damit undemokratisch
3) Demokratie braucht realen Einfluss der Einwohner. Eine repräsentative Demokratie ist ein Blankoscheck für eine politische Macht, die dann Herrschaft ausübt. Herrschaft bedeutet, dass gerade über die Bedürfnisse der Einwohner hinweggegangen wird. Würde man sowieso das tun, was die Menschen möchten, dann wäre es keine Herrschaft mehr. Wir kodieren bei uns "Herrschaft" als "Regierung". Alle Parteien streiten sich darum, WER Herrschaft ausübt, nicht OB.
Als Gegenmodell gibt es Räte und das imperative Mandat: der Repräsentant ist seinen Wählern verpflichtet.
Übertragen auf Privatwirtschaft: wenn angeblich bei uns der Souverän das Volk ist, warum darf der Chef denn seinen Angestellten nicht sagen, was die zu tun haben. Kein Chef der Welt würde tolerieren, dass seine Angestellten "freie Angestellte" sind, die 4 Jahre tun und lassen können, was sie wollen.
Ergo: die Einwohner/Volk bei uns sind gerade NICHT der Souverän. Es ist eine absichtliche Verwirrung der Menschen sie so zu nennen. Man soll sich als wichtig FÜHLEN, es aber nicht SEIN.