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  • Systemverwalter

mehr als 1000 Beiträge seit 20.09.2006

Re: Nicht das Kind mit dem Bade ausschütten

foobar schrieb am 23.02.2023 12:01:

Bevor man ohne Sinn und Verstand PFAS verbietet, sollte man erst einmal damit anfangen, sie dort zu ersetzen, wo das leicht möglich ist und keine oder nur wenige Nachteile hat.

Eben, ich fürchte nur, diese Staaten fordern ein Totalverbot bis einschliesslich in Laborgeräte für die Medizin und sogar Forschung und die EU wird wohl ein dickes Verbot liefern... :-( Das wird uns technologisch in die 1930er Jahre zurückwerfen.
z.B. PFA- oder Stahl-Teflon-Swagelok-Testzellen für Lithiumbatterien auf Basis der Verschraubungen, auf die man für manche Tests etwa in der Hitze kaum verzichten kann, könnten dann in Europa vom Markt fliegen und kaum beschaffbar werden.
Und meist liegt die Patentfähigkeit (=Arbeitsplätze in der EU trotz höherer Kosten) heute beim Material.

PFAS in Verpackungen, wie man sie zum Teil in Burger-Verpackungen findet, könnte man relativ leicht ohne Nachteile ersetzen.

Auf so eine Schnapsidee wäre ich überhaupt nicht gekommen, dass es sowas gibt.

Auch in Kosmetik sehe ich den Einsatz problematisch und vermute, daß man einfach darauf verzichten könnte.

Natürlich, völlig überflüssig. Das kann man z.B. nicht mit Milligramm-Mengen in Riesen Mengen in Ozeanen natürlich vorkommender Trifluoressigsäure in der Chemie als Katalysator etc. vergleichen. Die wird dann aber verboten werden, jedes Milligramm. Mit der Behauptung, das sei in Konzentrationen, die meist in deutschen Gewässern unter 20 ppb liegen, angeblich diabolisches Teufelszeug...

Bevor man über Teflonpfannen und Tischdecken diskutiert, gibt es also genügend Felder, auf denen man tätig werden kann, ohne daß dadurch größere Nachteile durch den Verzicht auf PFAS entstehen. Dort könnte man schnell für eine Entlastung sorgen, was Zeit verschafft, für die anderen Einsatzgebiete Ersatz zu finden.

Man sollte erst mal obige Fehlanwendungen in Haushalten verhindern, für ein umweltfreundliches Recycling und umweltfreundliche Entsorgung sorgen, anstatt
alle unverzichtbaren Anwendungen bis in die Forschung hinein verfassungswidrig mit strafrechtlichen Verboten zu überziehen.
Man denke nur an Dichtungen aus PFA oder mit Teflonbeschichtung zur sicheren umweltfreundlichen Lagerung gefährlicher Chemikalien! Hochprozentige Säuren,
Chloroschwefelsäure, Titantetrachlorid, Carbonsäurechloride oder Thionylchlorid ohne Teflon-Dichtungen (oder Hochvakuumhahn-Spindeln) rein lagern zu wollen, ohne dass diese entweichen bzw. zu Sondermüll werden, dürfte kaum möglich sein.
Zumal Ersatz in vielen Fällen wie bei Teflon wegen der einzigartigen Eingenschaften der C-F-Bindung vermutlich kaum entwickelt werden kann.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.02.2023 10:55).

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