Markus Müller schrieb am 19.10.2024 14:55:
Guckstu schrieb am 19.10.2024 12:06:
Markus Müller schrieb am 19.10.2024 11:20:
Sorry , aber der Naive bist Du. Erst entschuldigst Du die Spionage der Amis, dass Sie nur böse Buben und Wistleblower drangsalieren würden,
Bitte nicht falsch zitieren. Ich entschuldige die Spionage gegen Whistleblower ausdrücklich NICHT.
Bitte dann auch mich nicht falsch verstehen wollen - ich hätte statt "entschuldigen" präziser "rechtfertigen" schreiben sollen.
Auch das ist völlig falsch - ich rechtfertige diese Spionage überhaupt nicht!
Ich ordne sie auf der Liste der unangenehmen Dinge nur weiter unten ein.
Ich differenziere nun mal gerne, ordne die Dinge nach Wichtigkeit. Aber wenn ich zu einem Thema Desinteresse oder Gelassenheit zeige, heißt das nicht, dass ich alles gutheiße, was da geschieht. Das ist eigentlich auch schon wieder eine miese Unterstellung.
Es stimmt, dass Du die Spionage gegen Wistleblower ablehnst - geht klar aus deinem Ursprungspost hervor -, aber Du hast ursprünglich die Spionage der USA damit gerechtfertigt, dass die USA nur Spionage gegen böse Buben und Wistleblower betreiben würden, was definitiv nicht stimmt.
Nein, das war keine Rechtfertigung.
Zitiere bitte im Original mitsamt relevantem Kontext, dann kommst du nicht auf solche schrägen Ideen.
Industriespionage gibt den Amis Wettbewerbsvorteile, aber die unterminiert weder unsere eigene Leistungsfähigkeit noch bedroht sie unsere Bürger.
Doch, das tut sie: Sie unterminiert die Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft und unseres Staates und bedroht damit auch uns Bürger.
Nur können wir dagegen etwas unternehmen, indem wir unsere eigene Leistungsfähigkeit auf Vordermann bringen.
Gegen Erpressung anhand von verdeckt beschafftem Kompromat gibt es kein Gegenmittel, das kann man nur aushalten - aber man sollte den Angreifern nicht ohne Not noch weitere Hebel in die Hand geben!
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Du willst nicht begreifen, dass es bei Spionage um Informationsvorsprung und damit letztlich um Macht von Staaten und deren jeweiligen Regierungen geht.
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Oh, ich begreife das durchaus.
Nur ist Wirtschaftsspionage nicht das wichtigste Thema. Das kann man je nach Interessenlage angehen oder eben nicht.
Wichtig ist, wenn ein Staat die Bürger eines anderen Staats unter Druck setzt. Oder damit nur droht. Oder sich nur die theoretische Möglichkeit offenhält. Dann kann er den anderen Staat dazu zwingen, nachteilige Entscheidungen zu treffen, ohne dass der spionierende Staat tatsächlich Wettbewerb betreiben muss, und DAS lehne ich ab.
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Genau das macht die USA auch bei uns. Geheimdiensterkenntnisse werden genutzt, um Firmen und damit deren Mitarbeiter bei uns unter Druck zu setzen. Es wird damit gedroht, Firmen vom Zahlungsverkehr auszuschließen oder Banken werden unter Druck gesetzt, keine Kredite mehr zu bewilligen, falls diese nicht im Interesse der USA handeln. Diese Vorgehensewise geht weit über eine zulässige Boykottandrohung hinaus. Ich möchte zudem nicht ausschließen, dass bei uns Politiker mit Geheimdiensterkenntnissen aus deren Privatleben unter Druck gesetzt werden.
Die mir bekanntesten Beispiele sind hier für mich die Aufforderung an ASML, keine Chipfertigungs-Anlagen an Rotchina zu liefern und die Hintertreibung von Nordstream II - zwei Beispiele, wie die USA auf EU-Staaten und -Unternehmen Druck ausüben, auch wenn dies jetzt nicht unbedingt auf Geheimdiensttätigkeiten der USA zurückzuführen ist.
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Also, Nord Stream II war nun wirklich keine geheime Operation, und die Amis hatten obendrein noch gute Gründe, das abzulehnen.
Aber sie haben nicht genügend Druck ausgeübt, die Bundesregierung hat sich immer noch entschieden, das durchzuziehen.
Denk mal drüber nach, was das über die Stärke des US-Einflusses sagt.
So, und jetzt soll es für mich genug sein, wir diskutieren mittlerweile ziemlich im Kreis.