Das Problem ist, dass Patriotismus von der absoluten Mehrzahl der selbsternannten "Patrioten" falsch verstanden wird. Echter Patriotismus ist nämlich NICHT dieser dumbe Nationalstolz bzw. dieser Fahnen-schwenkende "Mein Land ist stärker/prächtiger/mächtiger/toller als deins!"-Hurrapatriotismus, sondern eine eher demütige Haltung, wo man sich darüber glücklich schätzt, welche Werte und Freiheiten einem in seinem Land gegeben sind und man aus Dankbarkeit darüber versucht, etwas zurück zu geben. Beziehungsweise man alles dafür gibt, diese Werte und Freiheiten zu hüten/schützen.
Beim echten Patriotismus geht es also eher ums Zurück-/Geben – und nicht ums Berufen auf die Leistungen anderer (z.B. sportliche Leistung einer Nationalmannschaft, wissenschaftliche Leistung irgendwelcher Erfinder/Wissenschaftler, kulturelle/literarische Leistung irgendwelcher Dichter und Denker, Stärke der eigenen Armee usw.). Und das ist auch der markante Unterschied zwischen einem echten Patrioten und einem Patridioten: während Ersterer eher kleinlaut selbst was für sein Land bzw. für den Erhalt/Schutz der in seinem Land vorherrschenden Werte und Freiheiten macht, tönt der andere nur laut rum, dass seine Nation die Größte ist. Was letztendlich nichts Anderes als primitivstes Imponierverhalten auf chauvinistischer Ebene ist. Aber es finden sich ja immer genug Troglodyten, die sich für diesen (grund-)dämlichen Hurra-Patriotismus begeistern lassen... 🤨