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  • Msy91

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Re: Es ist nun das Fußballspiel

Artur_B schrieb am 20.02.2021 20:04:

ein stark polarisierendes, das einen fast unmittelbar zur Parteinahme zwingt. Wenn jetzt die Unseren gegen England spielen, bin ich eben nicht für die Tommies, sondern freue mich, wenn diese auf die Mütze kriegen. Und was ist daran jetzt verkehrt? Es ist ja niemand zu Schaden gekommen und ich bin hinterher wieder normal. Der Moralzeigefinger kann unten bleiben.

Nun ist das so, dass die Deutschen eben das Kollektiv sind, mit dem ich politisch untrennbar verbunden bin. Überall sonst bin ich Ausländer und habe nichts zu sagen. Hier aber bin ich Bürger und die müssen mir zuhören. Als solcher muss ich einschreiten, wenn das Land in einen Saustall verwandelt wird. Hingegen soll das Gute und Schöne seinen Platz haben. Sage ich als gedönsfreier Linker.

Och, die Deutschen sind gar nicht so schlecht, kann man ja mal sagen. Beispiel: die schwedische Regierung ließ verlauten, die immer aggressiveren Russen wären mit U-Booten unterwegs und es sei vor Gotland damit zu rechnen, dass eins auftaucht. Die Schweden strömten in Scharen dorthin, um nach dem Boot Ausschau zu halten, welches dann trivialerweise nicht kam.

Was, wenn nun die deutsche Regierung behauptet hätte, es kämen russische U-Boote in Helgoland? Der Strand hätte sich augenblicklich geleert, es wäre äußerst peinlich, dort gesehen zu werden. So ist das eben: bei uns muss man ständig aufpassen, dass kein Weltkrieg vom Zaun gebrochen wird und keine Mauer hochgezogen und dass kein NSU sein Unwesen treibt. Und neuerdings: dass keine Nawalnys produziert werden. Das hat zu einer sehr gesunden Skepsis geführt, die anspricht, wenn Mist erzählt wird. Und - sie hat das politische Niveau gehoben. Das würde ich anderswo vermissen.

Gruß Artur

Zwei Dinge hätte ich zu korrigieren.
Es war das schwedische Militär, welches die U-Boot-Lüge in Umlauf brachte und zweitens könnte ich mir gut vorstellen, dass russische U-Boote an der deutschen Küste eher mit wohlwollen betrachtet würden, zumindest im Osten der BR.

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