International wird das deutsche duale Ausbildungssystem hoch gelobt. Dual bedeutet, dass die Ausbildung an zwei Lernorten stattfindet: im Betrieb und in der Berufsschule. Das ist aber überhaupt nicht der springende Punkt.
So dauert z.B. die Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin drei Jahre. Das ist kompletter Unsinn: Der Azubi hilft schon ab seinem ersten Lehrtag im Verkauf. Ein Einsatz von ungelernten Arbeitskräften ist möglich, wie ein großes Einzelhandelsunternehmen im Streikfall bewiesen hat. So konnte ein Regaleinräumer kurzfristig an der Frischfleischtheke zur allgemeinen Kundenzufriedenheit eingesetzt werden. Vielleicht ist ein Tag Einarbeitungszeit zu wenig. Aber um Himmels willen doch keine drei Jahre. Das ist Abschreckung und Ausbeutung.
Ein weiterer Knackpunkt sind die Curriculum die in der Ausbildung für Berufe zum Tragen kommen, die mit einer Prüfung vor der IHK enden. Da darf jeder mit reinmurksen, sogar die Kirchenvertreter (!). Realitätsfern ist das alle mal. Das knallt dann voll negativ durch, wenn man auf das duale Ausbildungssystem verzichtet und die Leute sinnvoller Weise erst dann einem Arbeitgeber überlässt, wenn zunächst erst mal staatlich ausgebildet wird.
Bei einem Übergang zu einem staatlichen Ausbildungssystem käme dann der nächste Knaller: Der Staat hat nicht genug Geld um qualifiziertes Lehrpersonal bezahlen zu können.