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  • spintronic

975 Beiträge seit 02.10.2015

Re: Alles weg

Xira Arien schrieb am 23.06.2022 10:30:

Wobei, abgesehen von der Scheinheiligkeit beim Handel mit Katar, die LNG-Terminals sich langfristig auch noch als Rohrkrepierer rausstellen könnten. Wenn nach den nächsten Wahlen in den USA wieder Trump oder ein anderer Republikaner Präsident ist, und die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, schauen wir bei LNG-Gas vielleicht auch in der leere Röhre, weil die Amis das lieber selbst verbrauchen oder die Preise astronomisch sein werden.

Ich verfolge seit geraumer Zeit die Berichterstattung in den USA. Meines Erachtens ist infolge der stark gestiegenen Energiepreise und der damit einhergehenden Inflation die Stimmung in der Bevölkerung unwiderruflich gekippt. Im Gegensatz zu Europa berichten die Medien in den USA parmanent und auf jedem Kanal, dass der Preisanstieg für Energie ein großes Problem ist, da dies zu einer Verteuerung aller Produkte führt zu deren Herstellung oder Transport Energie benötigt wird. Daher ist in den USA allen Bürgern klar, bei einem Anstieg der Energiepreise alles teurer werden muss.

Folglich stemmen sich unter anderem die im Politikbetrieb gut verankerten energieintensiven Industrien der USA bereits mit aller Kraft gegen die Pläne zum Verkauf von LNG nach Europa - oder besser an den Höchstbietenden -, denn sie fürchten die dadurch absehbar steigenden (Energie-)Preise. Diese Bestrebungen finden offenbar auch bei den Bürgern der USA großen Anklang. Daher halte ich den Verkauf großer Mengen LNG in den USA auf lange Zeit für politisch nicht mehr durchsetzbar und zwar unabhängig davon, ob dort Demokraten, Republikaner oder sonstwer an der Macht ist. Wer in den USA durchsetzt oder dabei erwischt wird, dass im großen Stil Energie ins Ausland verkauft wird, kann fest damit rechnen, dass er von den Stimmbürgern gefeuert werden.

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