Natürlich ist es das kapitalistische System, was den Faschismus hervorbringt. Darüber aufzuklären ist ungemein hilfreich und deshalb halte ich den Artikel von Paul Schreyer für überaus wertvoll.
Wenn er allerdings von "ehemals linken Parteien" schreibt, ist das zwar faktisch zu einem gewissen Teil zutreffend, aber viel zu mutlos formuliert: Denn wenn man die falschen Schlußfolgerungen vermeiden will, dann sind Vereinigungen, die aufgrund der Etablierung des Neoliberalismus und allgemeiner Stützung des kapitalistischen Wirtschaftssystems als das zu benennen, was sie eben sind: Lebensfeindlich, heuchlerisch, totalitär und damit rechtsextrem. Zu diesen rechtsextremen Vereinen gehören heutzutage: Bündnis90/Die Grünen, SPD, AfD, FDP, CDU/CSU und auch Teile der Linkspartei.
Es gibt auch keine "egalitäre Demokratie" oder einen Rechtsstaat, höchstens die sehr vage Idee davon. Konkret wurde die von den Sklaven haltenden und (sexuell) ausbeutenden Gründervätern der USA heute etablierte sogenannte "Parlamentarische Demokratie" ganz offen als Demokratieverhinderungsmechanismus entworfen. Seit Jahrhunderten fallen die Leute auf diesen Schmonz herein, obwohl man die Intentionen dieses Systems, nämlich dem Volk eine Demokratie vorzugaukeln, ohne dass es eine gibt, u.a. sogar in den Schriften von Madison, Washington etc. nachlesen kann.
Der Kampf gegen den aufkommenden Faschismus ist aber eben keine "Spaltung", sondern wird vom Establishment aufgezwungen. Das genau dieses Establishment (in Teilen) nur einen Scheinkampf gegen diesen Vorfaschismus ficht, wurde im Artikel korrekt beschrieben. Allerdings hätte es deutlicher herausgearbeitet werden sollen und vor allem klar gemacht werden müssen, dass die echten Kämpfe SEHR WOHL legitim und notwendig sind. Dieses Mal geht es schließlich nicht "nur" um zig Millionen Menschen, die in Kriegen verheizt, aus ihrer Heimat vertrieben oder in KZs vergast werden. Sondern es geht darum, dass bei der vollständigen Etablierung schlagkräftiger, offen faschistisch / nationalistischer Staatssysteme mindestens die Menschheit, vermutlich sogar das gesamte Leben ausgelöscht werden wird. Wenn es schon echt schwer ist, gegen den Kapitalismus in seiner schneeballsystemartigen Wachstumsphase anzukämpfen, in seinem faschistischen Endzustand geht unter den heutigen technologischen Verhältnissen gar nichts mehr. Das wars dann und es bleibt höchstens noch, beim ersten Atompilz ganz genau hinzuguggen - sieht man schließlich nur einmal im Leben - und / oder dem eigenen Kind den Schädel einzuschlagen, um es von seinen durch die allerneueste Biowaffe verursachten Qualen zu erlösen.
Diese lustigen Szenarien verursachen systemimmanent tatsächlich die sogenannten "Eliten" unserer Gesellschaft, aber die endgültige Manifestation ermöglichen diese breiten Bevölkerungsschichten, die aus Bequemlichkeit, Egoismus und Feigheit heraus die offenen Faschisten stärken. Es stimmt, dass diese Leute vom System ungerecht behandelt wurden, ihre Existenzängste sind oftmal alles andere als irrational etc. Sie wurden - und werden in diesem System immer - wie nutzlose und ausgestoßene behandelt, so wie totes Kapital oder faule Kredite etc. Sie können daraus ihr verbrieftes Recht ableiten, gegen dieses miese System zu kämpfen, eigentlich sogar die Pflicht. Sie können jedoch NICHT daraus ein Recht ableiten, gegen andere, sogar noch schwächere, ebenfalls und oftmals viel stärker von diesem Dreckssystem Betroffene zu kämpfen und damit den offenen Faschisten Vorschub zu leisten.
Wer anfängt, sich wie der letzte intolerante Arsch zu verhalten, weil man ihn wie einen Arsch behandelt hat, ist ein Arsch. Wer Faschisten hervorbringt oder auch nur unterstützt, ist ein Faschist. Und diese Typen zu bekämpfen ist keine "Spaltung", sondern absolut notwendig, sofern einem am Überleben der Menschheit etwas liegt. Es kann keine Toleranz gegenüber Intoleranz geben, wenn der ganze Schlamassel doch noch irgendwie gut ausgehen soll.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.10.2018 14:31).