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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Staatsinterventionistischer Kapitalismus vs. Finanzkapitalismus

Das ist wohl der wichtigste Aspekt im Zusammenhang mit den Verschiebungen in der Weltwirtschaft.

China hat es geschafft, die Handelsgeschäfte mit dem Westen und dessen Direktinvestitionen für die eigene ökonomisch-technologische Entwicklung zu nutzen und einen gewaltigen nationalen Kapitalstock aufzubauen. Möglich wurde dies durch die langfristig bzw. strategisch ausgerichtete politische Steuerung der wichtigsten Konzerne, ja der gesamten Volkswirtschaft. Damit ist China zum Vorbild für viele Länder der globalen Peripherie und Semi-Peripherie geworden

Demgegenüber steht ein auf kurzfristigen Höchstprofit schielender finanzialisierter Privat-Kapitalismus der USA und mit Abstrichen auch der übrigen westlichen Länder., in dem eine oft korrumpierte politische Klasse weitgehend auf ihre Gestaltungsmöglichkeiten verzichtet. Befeuert wird diese Kurzatmigkeit vor allem durch die horrenden, vielfach steuer-freien Gewinne, die Finanzsektor und Plattform-Ökonmie in den letzten 30 Jahren Aufsteiger-Unternehmen und -Milliardären in die Kasse spülten.

Allerdings gibt es momentan durchaus Gedankenspiele bzw. praktische Versuche, den bisherigen Kurs zumindest im Hinblick auf die Rolle des Staates zu korrigieren. Er soll, in den USA vor allem bei der Re-Industrialisierung, wieder eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere soll er für die Refinanzierung des neuen Schubs ökonomisch-technologischer Entwicklung sorgen , allerdings nicht durch Belastung der Alt- und Neureichen, sondern durch neue und höhere Abgaben für das "einfache Volk".

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