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  • Sokrates-II

mehr als 1000 Beiträge seit 23.06.2000

Buddhisten über Humor

Ich habe mal vor Langem gelesen, daß es im Buddhismus eine Lehre von sieben Daseinszuständen gebe, deren unterste die reine Rohigkeit ist, die zweitunterste die Gier und die drittunterste ein Zustand, der als die "Sphäre der Tiere" bezeichnet wird. Der Autor hat darauf hingewiesen, daß Tiere nicht lachen können, also dem Humor wesensfremd gegenüberstehen. Das wird als ein bemitleidenswerter degenerierter Geisteszustand betrachtet. Nur Menschen können lachen und Lachen ist Ausdruck von Mensch-Sein. An die nachfolgenden höheren Zustände kann ich mich nicht mehr erinnern.

Wenn man nun der Frage nachgeht, was Linke, Rechte und Islamisten gemeinsam haben, dann sticht doch deren jeweiliger Bierernst und die krasse Humorlosigkeit hervor. Diese Leute leiden unter demselben Zustand, nur die ideologischen Inhalte sind unterschiedlich gesetzt. Allen ist gemein, daß sie Humor für Angriff halten und ihn zu unterdrücken trachten. Das ist der Grund, warum ich allen Gesellschaften aus dem Weg gehe, wo sich kein Humor entfalten kann. Ich halte das immer für ein Alarmsignal und fahre ganz gut damit.

Wozu der Kampf gegen den Humor führen kann, hat Umberto Eco treffend in seinem "Der Name der Rose" porträtiert. Der alte fanatische Mönch ist blind und fackelt lieber sein Kloster ab als daß er zuläßt, daß Platons Buch über die Komödie in die Welt gerät. Im Vorwort meint der Autor, daß er Ereignisse behandelt, die in Kürze eine größere Bedeutung erhalten werden. Wie Recht der Mann doch hatte.

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