Es ist witzigerweise genau andersrum: das Mooresche Gesetz gilt immer noch. Die Rechenkapazitäten steigen immens, wir wissen aber nichts damit anzufangen. Dass viel Geld in Unsinn geflossen ist und in Technologien, die nichts bringen, ist kein Einwand. Der technologischen Fortschritt bei Dreh- und Fräsmaschinen ist eigentlich viel größer als bei Smartphones oder Autos, die kauft nur eben keiner, weil die Maschine aus den 60ern es auch noch tut, solange der, der dransteht, kaum mehr als Mindestlohn kriegt.
Das Wachstum des Produktivitätsniveaus, d.h. die eigentliche Innovation, ist seit den 70ern rückläufig und erreicht gerade ein Plateau. Die westlichen Volkswirtschaften sind nahezu statisch geworden und ohne Zuwanderung gäbe es praktisch gar kein reales Wachstum des BIP mehr. Genau das ist es aber, warum die Transformation hin zu klimaschonenden Technologien nicht gelingt. Wenn nicht investiert wird, wenn sich nichts verändert, verändert sich eben auch nichts in Richtung wünschenswerter Ziele.
Es ist umgekehrt, wir sind besessen von Stabilität und Sicherheit. Wir opfern unseren Wohlstand und den sozialen Frieden, um bloß nichts an unserem Alltag ändern zu müssen.