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  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2020

Was macht die Schweiz anders als Deutschland?

Auch in der Schweiz ist Atomkraft nicht ganz ohne Kontroverse, über die Jahre gab es dort diverse Volksabstimmungen zu dem Thema. Im Unterschied zu Deutschland wurde dort zwar auch ein Atomausstieg beschlossen, aber mit deutlich längerer Karenz. Und heute prüft man, ob die Laufzeit alter Reaktoren verlängert werden kann.

Was heute auch in Deutschland der Fall gewesen wäre, hätte da nicht jemand 2011 über die Atomkraft nochmal "ganz neu nachgedacht". Und da muss man ganz klar mit dem Finger auf die Partei zeigen, die das zu verantworten hat: die CDU/CSU. Damals war es Merkel, die dabei aber vielleicht eher über mögliche Wahlergebnisse als die langfristigen und finanziellen Folgen der Entscheidung "nachgedacht" hatte. Dass es heute die CDU/CSU unter Merz ist, die wieder laut über einen Wiedereinstieg "nachdenkt", sollte uns als Wahlvolk durchaus zu denken geben. Immerhin war es auch die CDU/CSU, die mit der alleinigen Ausrichtung auf russisches Erdgas auf das falsche Pferd gesetzt hat.

Dass Energiekonzerne wie RWE einem solchen "Wiedereinsteig" nicht sehr aufgeschlossen gegenüberstehen erklärt sich möglicherweise dadurch, dass sie beim letzten Ausstieg wohl recht gut weggekommen und große Kostenpositionen beim Steuerzahler hängen geblieben sind. Fraglich, ob das nochmal so gut zu "deichseln" ist, auch vor den Hintergrund, dass es immer noch keine Lösung für die Endlagerung des strahlenden Atommülls gibt.

Vielleicht sollte die Politik auch einfach mal mehr Demokratie wagen und bei wichtigen Themen dem Beispiel der Schweiz folgen. Volksabstimmungen scheinen ja immerhin nicht zwingend zu unvernünftigen Ergebnissen zu führen.

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