Zuerst was ganz grundlegendes: Habe hier gerade frische Energieausweise bekommen. Ein Gebäude aus den 1950ern was in den 2000er-Jahren außenherum isoliert wurde, weitestgehend sehr gute neue Fenster hat und das Dach schon teilw. in Eigenarbeit isoliert wurde, bekommt nicht den günstiger zu erstellenden Energieausweis, weil keiner eine Bescheinigung ausstellt, dass das mind. dem Dämmstandard von 1977 entspricht. Also wurde der Energiebedarf theoretisch ausgerechnet. Es kommt aber ein mehrfaches des realen Verbrauchs heraus, obwohl hier nicht übertrieben gespart wird beim Heizen und meine Oma sogar so heftig geheizt hat, dass wir geschwitzt haben.
Ggü. Mietern etc. gilt aber nur das, was auf dem Papier steht. Auch wenn der Ausweis auf dem realen Bedarf basiert und der Mieter ein Idiot ist, der massenhaft Energie verschwendet (wo eine Dämmung nicht mal wirklich hilft, haben den Fall bei einem 2. Gebäude), muss man dem z. B. CO2-Steuer erstatten bzw. darf nicht einfach den zwingen 100% der Biogas- bzw. Ökostromkosten die er vom Anteil an der Gesamtenergie eigentl. zahlen müsste übernehmen zu müssen *facepalm*
Da meine Eltern noch hier im Haus wohnen und ich lieber ein gutes Verhältnis zu den Mietern habe als die max. Miete, kann ich halt immer nur begrenzt Geld für Modernisierung & Co. ausgeben.
Fazit: Der Energieausweis hat mit der Realität nicht viel zu zutun, eigentl. immer so, dass der Vermieter mehr zahlen muss als bei einer halbwegs realistischen Berechnung eines vernünftiges Heizverhaltens des Mieters.
-> Man muss erstmal _noch_ mehr dämmen, bevor es überhaupt Sinn macht Gedanken über die Dimensionierung der nächsten Heizung zu verschwenden! D.h. das sind Sachen, die man noch vor der nächsten Heizung machen muss.
Überdies müssen auch konventionelle Gasheizungen von Fachkräften eingebaut werden.
Wenn man eine Gasheizung ersetzt (auch wenn das erste Mal Brennwert-Technik eingebaut wird), halten sich die Maßnahmen drumherum in Grenzen. Evtl. muss ein Rohr in den zu großen Schornstein eingebaut werden, wenn auf Brennwert umgestellt wird.
Bei Wäpu:
- Für die Zeit ab 1.1.24 ist geplant, dass ein zusätzl. Stromzähler/-Vertrag nötig ist, weil die Wäpu vom Stromnetzbetreiber drosselbar sein muss. Ist eigentl. auch jetzt schon die einzige Art günstigeren Wäpu-Strom zu bekommen. Ggf. ist sogar ein zusätzl. Zählerschrank oder ein "aufbohren" der Stromleitung (heißt Baukostenzuschuss zahlen) nötig.
Aus Stromkosten-Gründen empfiehlt sich zudem eine Solaranlage. Ggf. muss in dem Zusammenhang erst noch das Dach gemacht werden, was gerade auch nicht billig ist (Solarziegel-Anlagen haben div. techn. Nachteile).
- Oftmals neue Heizkörper nötig wg. geringerer Vorlauftemperatur.
-> Die Kosten summieren sich hier massiv bzw. auch viel höherer Handwerker-Bedarf für verschiedene Gewerke (Heizung, Strom, Solar, ...) als wenn nur eine Gasheizung ausgetauscht wird!
Dass ein schneller Umstieg bei Heizungen möglich ist, hat Dänemark gezeigt. Seit 2013 ist dort der Einbau neuer Öl- und Gasheizungen in Neubauten und seit 2016 in Bestandsgebäuden verboten. Von 2013 bis 2020 hat sich die Zahl der in Betrieb befindlichen Wärmepumpen in Dänemark ungefähr verdoppelt. Dänemark setzt dabei auch auf große Wärmepumpen, die ganze Gebiete über Wärmenetze versorgen.
Fernwärme = man hat keine Chance Energie für 1-2 Jahre selbst zu bunkern (bei Heizöl kein Problem) oder aufgrund von Zwangsmaßnahmen selbsterzeugte Energie (z. B. Solarpflicht in BW) zu nutzen.
notting