kid1212 schrieb am 16.03.2023 07:50:
2021 haben deutsche Haushalte 31% der insgesamt 999 TWh Erdgas verbraucht. (1)
Selbst wenn man für Wärmepumpen eine Jahresarbeitszahl von 4 ansetzt, wären das dann immer noch 77 TWh notwendige elektrische Energie.Im gleichen Jahr haben die Erneuerbaren 215,4 TWh Strom erzeugt. (2) Davon waren 89 TWh Windenergie aus Onshore.
Um also alle Edgasheizungen durch Wärmepumpen zu ersetzen, müsste Deutschland die derzeit vorhandenen Windenergieanlagen an Land nahezu verdoppeln.
Dazu kommt dann noch das bisher ungelöste Speicherproblem.Meine Gastherme ist Baujahr 2007 und hat einen Wirkungsgrad von weit über 90%. Der Hersteller erzählt sogar was von 100%, glaub ich aber nicht!
Selbst moderne Gasturbinenkraftwerke mit Fernwärmeauskopplung kommen da nur auf 85%. Reine Stromerzeuger sind sogar davon weit weg, Braunkohlekraftwerke liegen bei 40%. Allein deren Kühlturmverluste betragen 35-40% der eingesetzten Primärenergie.
Schon lustig, so vollkommen unzusammenhängende Zahlen in den Raum zu schmeissen.
Aber mal zur Konkretisierung:
Gasthermen haben einen hohen Wirkungsgrad, weil sie Wärme erzeugen.
Gasturbinenkraftwerke haben 60% elektrischen Wirkungsgrad, bei Fernwärme kommen noch etwa die 20-25% von der Wärme dazu.
Der Clou ist aber wenn man ein Gasturbinenkraftwerk mit Wärmepumpen koppelt. Dann erhält man 60% mal JAZ + 20% von der Fernwärme, also etwa 200% aus dem eingesetzen Gas.
Oder man nimmt 30% Strom einfach so und betreibt mit den restlichen 30% die WPs, und kommt in der Summe immer noch über 100%.
Die gigantischen 77 TWh zusätzlich sind jetzt auch nicht die Welt, wenn man sich anschaut dass der Verkehr in D ungefähr 600 TWh verbraucht, und davon ca 400 TWh sinnlos als Wärme in die Luft geblasen werden.