Ansicht umschalten
Avatar von ridesi
  • ridesi

82 Beiträge seit 14.07.2021

Und warum soll jetzt die Apokalypse ausbleiben?

Ich möchte auf diesen Satz eingehen:

"Der Wert des Bitcoins berechnet sich streng nach Angebot und Nachfrage."

Wenn sich der Wert des BTC aus A und N berechnet, warum wird davon ausgegangen, dass der Wert nicht fällt? Zunächst ist es erst einmal die Erwartungshaltung, dass die Kurse in Zukunft stabil bleiben, mindestens aber steigen. Hier ist die Erwartung gleich denen bei Aktien.

Der Unterschied besteht jedoch in einem entscheidenden Punkt. Würde man in ein Unternehmen investieren, welches keine Gewinne erzielt? Warum sollte dies ein rationaler Anleger tun? Was ist ein Anleger überhaupt? Wikipedia dazu:

„Der Anleger (auch Kapitalanleger, Kapitalgeber oder Investor) ist ein Wirtschaftssubjekt, das als Marktteilnehmer auf dem Finanzmarkt ein Finanzprodukt zum Zwecke der langfristigen Vermögensmehrung nachfragt.

Lassen wir mal die Miner beiseite und gehen wir mal davon aus, dass es keine Transaktionen gibt, der Wert sich also rein aus A und N berechnet. Wie kommt es also zu der Erwartungshaltung, dass es auch morgen Nachfrager nach BTC gibt, die bereit sind, den hohen Preis zu bezahlen, in der Hoffnung, dass er übermorgen höher steht? Das ist doch nur dann der Fall, wenn übermorgen einer aufsteht, der die gleiche Erwartung hegt. Und wie weit kann das getrieben werden? Soweit bis die ersten verkaufen und der Rutsch beginnt. Wir haben das oft in der Finanzwelt gesehen und nennen dies Tannenbaumchart.

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/charttechnik-training-tannenbaum-charts-kein-grund-zum-feiern-131823.html

Dass es so weit nicht kommen muss liegt vor allem daran, dass besonders in den sozialen Medien die Werbetrommel für BTCs geschlagen wird, um naive Anleger zu locken, was auch immer noch gelingt. Zu verführerisch ist der Traum vom schnellen Reichtum. Aber auch das hat einmal ein Ende.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten