Meiner Einschätzung nach geht die bisherige Diskussion am Kern des Problems vorbei. Der Knackpunkt von BTC liegt in zwei miteinander verknüpften Eigenschaften:
1. Der absoluten Begrenzung der Geldmenge
2. Der untrennbaren Verknüpfung von Transaktionen mit Geldschöpfung
Derzeit werden die hohen Transaktionskosten überwiegend durch neu geschürfte BTCs gedeckt[1]. Sobald der letzte BTC geschürft ist versiegt diese Finanzierungsquelle schlagartig. Ab dann müssten sämtliche Transaktionen komplett von den Überweisenden bezahlt werden, was BTC schlagartig extrem verteuern würde. Diese Kosten würden in der Folge zwar etwas absinken, da man die Difficulty verringern würde, aber an dem Prinzip Proof-Of-Work selbst kann man nicht rütteln so dass BTC-Überweisungen dennoch dauerhaft teuer bleiben. Sicher: Es gäbe zwar den BTC noch und er würde vielleicht noch für manches taugen, aber die Party wäre vorbei.
Das unterscheidet BTC (und dgl.) auch von allen anderen Währungen, egal ob Bargeld, Giralgeld, Gold oder Zigaretten: Wenn bei jenen kein Geld mehr geschöpft wird, dann laufen Transaktionen damit einfach weiter.
[1]: Deswegen ist auch der Vergleich mit einem Ponzi-System keineswegs unpassend: Denn wer bezahlt das denn letztlich? Leute, die neues Geld von außen in das BTC-System einbringen - und zwar Richtiges Geld. Also solches, mit dem man Stromrechnungen und Hardware bezahlen kann. Die neu geschaffenen BTCs haben ja nur einen Wert weil sie jemand kauft, direkt oder indirekt. Genau das zeichnet aber Ponzi-Systeme aus: Sie laufen, solange frisches Geld von außen nachkommt wobei innerhalb des Systems nur virtuelle Guthaben geschaffen werden. Dass Herr Ponzi dann hinterher mit dem Geld abhaut ist da nur der Schlusspunkt.