Hermes_ix schrieb am 23.10.2022 16:04:
Die Erdgaswirtschaft wird uns noch bis zum Ende des Jahrhundert erhalten bleiben
und auch noch darüber hinaus.
Das würde ich nicht unterschreiben.
Schon heute ist Solarstrom extrem billig. So billig, dass die fossile Energielobby in sonnenreichen Ländern wie Spanien Regeln durchgedrückt hatte, die PV ziemlich unattraktiv gemacht haben (hat sich imzwischen immerhin wieder geändert).
Für Windstrom gilt Ähnliches.
Für die Speicherung in großen, gesamtwirtschaftlich relevanten Mengen (TWh-Maßstab) gibt's auch Möglichkeiten. Per Elektrolyse Wasserstoff erzeugen, der in bestehenden, ggf. umgerüsteten Erdgas GuD-Kraftwerken wieder verstromt werden kann. Speichern kann man ihn wie Erdgas in Kavernenspeichern.
Es gibt da eigentlich nur ein einziges ungelöstes Problem. Und das ist, dass bisherige Elektrolyseanlagen zur Wasserstoffproduktion teure und knappe Edelmetalle wie Platin für ihre Elektroden brauchen. Daran gibt's aber vielversprechende Forschung.
Wenn es da mal einen Druchbruch gibt, kann man die Frage auch umgekehrt stellen: Warum sollte man Gas, Kohle und Öl fördern oder teuer einkaufen, wenn sich die Energiespeicher dank EE auch von allein füllen können?
Das kann dann die Marktwirtschaft von ganz allein regeln. Für Erdgas sehe ich längerfristig v.a. noch Einsatzgebiete in der chemischen Industrie, wo man explizit Methan benötigt.