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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

der Elefant im Raum wurde leider übersehen

Es ist richtig, dass der Fachkräftemangel, aktuelle Lieferprobleme und schlicht auch zu hohe Preise Investitionen ausbremsen.

Das ist aber nicht das Hautpproblem.

Selbst, wenn wir 10x so viele Windräder und Solarflächen hätten und alle Autos und Heizungen elektrisch funktionieren würden, gingen in Deutschland nach einer Stunde Dunkelflaute die Lichter aus, wenn wir Gas-, Atom- und Kohlekraftwerke abschalten.

Und solange diese Herausforderung nicht gelöst ist, können wir auf fossile Energieträger nicht verzichten. Und so lange läuft die ach so umweltfreundliche Wärmepumpe des betuchten Großstadtgrünen genau so wie sein E-SUV halt auch mit Strom aus Kohlekraftwerken. Da wird halt weiter Braunkohle abgebaggert, damit der Wohlstandsgrüne sein Eigenheim mit Kohlestrom heizen kann. Dass eine Gasheizung hier ggf. umweltfreundlicher wäre, ist gar nicht einmal so unwahrscheinlich.

Angesichts dieser nicht zu leugnenden Grundproblematik wundere ich mich über Statements, in denen so getan wird, als ob wir binnen kürzester Zeit aus fossilen Energieträgern aussteigen könnten. Einmal abgesehen davon, dass Erdöl auch stofflich verwertet wird und in der Raffinerie aber nur ein Teil des Rohöls für die stoffliche Verwertung aufgespalten werden kann und sich die Frage stellt, was machen wir dann mit dem Rest, der bislang in Motoren und Öfen verbrannt wird. Derzeit stehen in Deutschland keine Speichermöglichkeiten für Strom aus EE in auch nur ansatzweise ausreichendem Maßstab zur Verfügung. Und ich habe auch Zweifel daran, dass so was jemals in Deutschland wirtschaftlich umsetzbar ist.

Wir haben halt nur wenige Standorte, dan denen der Wind halbwegs zuverlässig weht. Und weit abseits des Äquators nehmen Sonnenintensität und Beständigkeit auch drastisch ab. Solarkraftwerke in der Wüste, die Licht in Wärme und dann aus Dampf Strom erzeugen, halte ich für wesentlich effizienter und wirtschaftlicher. Zumal der Strom Dank moderner Übertragungsmethoden auch mit nur 3% Verlust pro 1.000 km übertragen werden kann. Was bei kurzen und mittleren Distanzen weitaus effektiver ist als die Umwandlung in Wasserstoff. Letzterer kann aber wiederum gespeichert werden, was uns bei einem Ausfall von Leitungen oder politisch instabilen Situationen hilft. Letztendlich wird es auf eine Mischung verschiedener Technologien herauslaufen.

Nur, all dies existiert derzeit nur auf dem Papier. Verglichen mit dem, was da weltweit investiert und noch vom Laborstadium zur Großserie entwickelt werden muss, waren die bisherigen Projekte im Bereich EE nur ein müdes Vorspiel.

Und, Fachkräftemangel hin oder her, all dies bis 2035 zu realisieren halte ich für pure Utopie.

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