kemmerich schrieb am 21.07.2023 18:49:
PippiLangstrumpf schrieb am 21.07.2023 18:21:
Die Nuklearmacht Sowjetunion musste sich auch aus Afghanistan wieder zurückziehen. Die USA auch aus Afghanistan und aus Vietnam. Dass Nuklearwaffen bei einem Militäreinsatz in einem anderen Land hilfreich sind, ist keineswegs so.
Passender wäre der Vergleich mit der Kuba-Krise. Da haben die USA keineswegs locker gelassen, eine Seeblockade wurde errichtet und das Militär in höchste Alarmbereitschaft versetzt, auf beiden Seiten. Die Welt stand am Abgrund. In letzter Minute kam es dann zur Einigung, wobei übrigens auch die USA Zugeständnisse machten: Sie zogen ihre Atomwaffen aus der Türkei ab.
Der Unterschied zu Vietnamen (USA) und Afghanistan (Sowjetunion 80er, USA 2000er) ist, dass es sich bei der Ukraine - wie zuvor bei Kuba - um den berühmten "Hinterhof" einer Nuklearmacht handelt. Fachleute für Internationale Beziehungen unterscheiden zwischen den Interessen eines Landes und den vitalen Interessen eines Landes. Dieser Unterschied ist wichtig.
Der Abzug aus Afghanistan mag für die Russen schmerzlich gewesen sein, der Abzug aus Vietnam für die Amerikaner ebenso. Aber damit konnten beide fertigwerden, davon ging die Welt nicht unter. Aber eine Aufnahme der Ukraine in die NATO ist aus russischer Sicht ein absolutes No Go - da geht's dann ans Eingemachte.
Wieso eigentlich? Die NATO grenzt doch längst an Russland, und dank Putins Genialität jetzt auf zusätzlichen 1.400 km.