Aufregungsökonomie?

Was haben wir faktisch? Eine Inflation, wie in den 70ern, bedingt durch das zusammenkommen verschiedener Effekte, die die Angebotsseite trafen und letztlich zu einer Neuorganisation der Lieferketten führen.

Ist es EZB Thema?

Die Beendigung des Kuschelkurses mit China, die Erkenntnis, das es nicht sinnvoll ist nur einen Lieferanten für Vorprodukte zu haben (Pharma,...), das Zurückgewinnen der Erkenntnis, dass Staaten unter Umständen ihre Handelsmacht zum erreichen bestimmter Ziele nutzen (Gas), dass die Restrukturierung des Energiemarktes zu Friktionen und Problemen führt (Desinvestment in Förderung, dadurch frühzeitige Angebotsreduktion führt), das die Substitution eines Produktes teilweise richtig lange Zeit braucht?

Eher nicht. Die aktuelle Inflation gründet aber darin, nicht in der - durchaus - auch kritisierbaren Politik der EZB. Was diese im Auge haben muss und durch Geldpolitik bekämpfen kann, sind Zweitrundeneffekte...

Die aktuelle Inflation ist, keine Frage, ein Problem primär der sozial Schwachen.

Sie ist auch ein Indikator für das Versagen von Politik und Wirtschaft. Es wurde zu wenig reguliert, man meinte Deregulierung und Markt wäre ein Allheilmittel.
Aber wie wir sehen stimmt das nicht. Lieferbeziehungen gerade von essentiellen Gütern sind auch unter dem Gesichtspunkt "Ausfall" zu sehen und zu regulieren. Oligopole oder Quasimonopole müssen dort verhindert, eine Diversifizierung der Lieferbeziehungen vorgeschrieben werden. Das ist ähnlich wie bei der Umwelt. Auch hier muss der Staat Dinge regeln, die der Markt nicht regelt, bzw. bei dem eine Marktregelung zu Katastrophenszenarien führt.

Aufgrund dieses staatlichen und wirtschaftlichen Versagens ist es nur recht und billig, die sozial schwachen hier entsprechend zu unterstützen. Steuererhöhungen für Unternehmen und Vermögenden das richtige Signal, natürlich gepaart mit einer endlich vernünftigen Regulierung.

Das sinnfreie Aufregen und Hetzen hier in den Foren, die künstliche Aufregung, ohne irgendwelche sachlichen Vorschläge, das Einschlagen auf den Falschen, bringt nichts.