nichtmehrkoelner schrieb am 02.09.2022 13:38:
Was war da eigentlich los? Der Fordianismus hat aus Luxuskonsumgüter mit neu eingeführter Fließbandproduktion Massengüter gemacht, aber die so schnell gestiegene Produktivität kam mit der geringen Massenkaufkraft nicht klar. Der kaufkräftige Bedarf war überproduziert, der Absatz schrumpfte. Es kam zur schlimmsten Wirtschaftskrise der USA …
Hmm. Bis 1929 stieg aber das BIP und die Arbeitslosigkeit war gering. Das passt nicht.
Da erscheint mir die traditionelle Erklärung plausibler: Börsencrash führte zu Debt Deflation, Fed senkte die Nominalzinsen nicht und pumpte kein frisches Geld in die Märkte, Staat betrieb keine keynesianische Politik (weil die noch nicht erfunden war) und verschärfte die Situation noch durch protektionistische Massnahmen.
bis die erlösende Kriegswirtschaft begann, als Europa sich im 2. Weltkrieg befand. Das war ökonomisch die Rettung der USA und begründete ihren Aufstieg zur Weltmacht. Kann es nicht doch sein, das Geschichte sich wiederholt?
Dann hoffen wir mal, dass uns diesmal nicht die Kriegswirtschaft erlöst, sondern massive Investitionen in die Erzeugung CO2-armer und billiger Energien. Win-win, statt lose-lose.